Die Zeit von Marco Rose als Trainer von Borussia Dortmund ist vorbei.
Henke: Davon ist Rose ausgegangen
Am Freitag gab der BVB die Trennung von seinem Coach bekannt. Nicht nur viele Fans, auch Kenner der Szene waren von der Entscheidung verwundert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Trotz der Gerüchte und der Ankündigung des Klubs für eine genaue Analyse, bei der alles auf den Tisch kommt, war ich dann doch überrascht, dass es zur Trennung von Marco Rose kam“, sagte Michael Henke im Gespräch mit SPORT1: „Denn so schlecht war es nicht, was er geleistet hat, man wurde schließlich souverän Vizemeister.“
Henke war zwischen 1989 und 1998 Assistent von Dortmunds Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld und wurde dabei unter anderem Meister und Champions-League-Sieger - insgesamt ist er bereits über 30 Jahre im Trainergeschäft. Er weiß also, wie die Dinge laufen können.
Henke: Kein Mitleid mit Rose
„Rose ist davon ausgegangen, dass es mit ihm weitergeht, den Eindruck hatte man. Aber es ist ja auch sein Co-Trainer Alex Zickler davon betroffen. Das hat dann schon einen größeren Umbruch zur Folge“, führte Henke aus: „Es ist eine harte Entscheidung mit der Beurlaubung, aber das kennt man in dem Job.“ (News: Gladbach-Fans lachen über Roses Entlassung)
Immerhin: Als Trainer werde man „gut bezahlt und kriegt bei einer Trennung auch entsprechend Schmerzensgeld.“ Und der BVB sei „auch ein Traum-Klub für einen Trainer - so war es sicher auch bei Rose, der jetzt im ersten Jahr noch nicht komplett abgeliefert hat, aber mit Borussia sicher sehr viel vor hatte und erreichen wollte.“
Es sei sicher nicht leicht, „da abgefangen zu werden. Rose ist ein Trainerkollege, da finde ich es nie gut, wenn jemand entlassen wird. Aber dass er mir leidtut, das kann ich nicht sagen.“
Rose-Trennung: Muss ein „wichtiger Grund“ gewesen sein
Letztlich war Rose nur ein Jahr beim BVB. Auch deshalb kam die Trennung für Henke, der aktuell bei Arminia Bielefeld arbeitet, unerwartet. „War es die Diskussion wegen der vielen Verletzten? Hat man darüber diskutiert, dass die Trainingssteuerung nicht passt? Es muss jedenfalls ein wichtiger Grund gewesen sein, bei dem die Verantwortlichen des BVB davon ausgehen, dass dieser relativ leicht abzustellen ist durch einen neuen Cheftrainer.“
Als Favorit auf die Nachfolge gilt derzeit Edin Terzic, der den Job schon vor Roses Ankunft inne hatte. Eine „nachvollziehbare Lösung“, meinte Henke.
Terzic war als Technischer Direktor im Verein geblieben - und damit laut Henke stets eine Option als Trainer: „Nun wird sich bewahrheiten, dass man auf ihn zurückgreift, weil er sowieso da ist. Dann ist es schon irgendwie folgerichtig.“