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Borussia Dortmund nach Glasgow-Pleite - wie viel Schuld hat Marco Rose an BVB-Krise?

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Borussia Dortmund nach Glasgow-Pleite - wie viel Schuld hat Marco Rose an BVB-Krise?

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Die Fehlerliste des Marco Rose

Borussia Dortmund kassiert in der Europa League eine bittere Heimpleite gegen die Glasgow Rangers. Marco Rose nimmt nach der Partie die Schuld auf sich. Aber wie viel kann er wirklich für die teils blamablen BVB-Auftritte? Die SPORT1-Analyse.
Der BVB zeigt gegen die Glasgow Rangers erneut eine schwache Leistung und verliert klar mit 2:4. Das Aus in der Europa League droht. Nach dem Ausscheiden aus der Champions League wäre das dramatisch.
Patrick Berger
Borussia Dortmund kassiert in der Europa League eine bittere Heimpleite gegen die Glasgow Rangers. Marco Rose nimmt nach der Partie die Schuld auf sich. Aber wie viel kann er wirklich für die teils blamablen BVB-Auftritte? Die SPORT1-Analyse.

Marco Rose nahm die Schuld nach der 2:4-Heimklatsche in der Europa League gegen die Glasgow Rangers auf sich. „Dafür bin natürlich auch ich verantwortlich“, sagte der Trainer offen und ehrlich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Er und seine Mannschaft haben sich einmal mehr in dieser Saison blamiert. Die Bilanz des Ex-Gladbachers, der vor der Saison für die stattliche Ablösesumme von 5 Mio. Euro geholt wurde, ist denkbar schlecht. In 33 Pflichtspielen gab es zwölf Niederlagen, darunter bittere Pleiten wie gegen Lissabon (1:3), Amsterdam (0:4), St. Pauli (1:2), Leverkusen (2:5) oder Glasgow (2:4).

SPORT1 fragte den BVB-Coach noch am Donnerstagabend: „Erreichen Sie die Mannschaft noch?“ Roses Antwort: „Ich glaube schon. Ich sehe nickende Köpfe in jeder Sitzung und im Training.“

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Der Coach ist freilich nicht der Alleinschuldige an der Krise, doch auch er muss sich Fehler ankreiden lassen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Wie viel Schuld trägt Rose wirklich? Die SPORT1-Analyse:

Keine Entwicklung!

Seit nun schon neun Monaten ist Rose im Amt. Eine richtige Entwicklung ist bislang allerdings nicht zu erkennen - im Gegenteil! Zurzeit sieht es sogar eher nach Rückschritt aus. Den BVB konnte er bislang in keinem einzigen Mannschaftsteil – abgesehen von der Torwart-Position (Gregor Kobel kam für Roman Bürki) – besser machen.

  • Zur Wahrheit gehört aber auch: Nach dem Abgang von Jadon Sancho (Manchester United) ist die Mannschaft schlechter geworden, Donyell Malen (kam aus Eindhoven) schlug bislang noch nicht ein. Der Kader, der nicht der von Rose ist, ist zudem viel zu unausgewogen. Nach SPORT1-Informationen hatte sich der Trainer deshalb im Winter-Transferfenster intern Neuzugänge gewünscht. Aufgrund der Finanzlage war das aber nicht möglich.

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Keine Handschrift!

Eine Handschrift ist bislang nur ansatzweise zu erkennen. Rose präferiert das 4-3-3-Rautensystem und setzt auf ein hohes Gegenpressing. Das Team setzt diese Vorgaben aber nur bedingt um. Zuletzt stellte Rose auf ein 4-2-3-1 um. Gab die taktische Änderung gegen Union (3:0) noch die nötige Stabilität, setzte es nun in dieser Formation die Glasgow-Blamage. (Kommentar: Die BVB-Bosse müssen handeln)

  • Zur Wahrheit gehört auch, dass Rose offenbar nicht die nötigen Spieler für Vollgas-Fußball hat. Kicker wie Julian Brandt oder Donyell Malen haben das Gegenpressing noch immer nicht verinnerlicht. Der Kader passt offenbar nicht zu Roses Spielidee. Vielleicht sollte der Coach in den nächsten Wochen einen klareren und einfacheren Fußball spielen lassen.

Abwehr-Probleme!

Die Defensive ist die größte Baustelle. 56 Gegentore in 33 Spielen – für ein Top-Team wie Borussia Dortmund eine Grusel-Bilanz. Im Schnitt hagelt es 1,6 Gegentreffer pro Partie! Schlechter war der BVB zu diesem Saison-Zeitpunkt zuletzt vor 14 Jahren.

Rose trägt eine Mitschuld, zumal er zuletzt auch gegen Vollgas-Teams wie Leverkusen auf seiner hochstehenden Spielidee beharrte.

  • Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Mannschaft denkt offensiv vernachlässigt demnach das Verteidigen. Zudem fehlt es der Abwehr an Qualität und vor allem an Schnelligkeit. Niklas Süle allein wird die Defensive ab Sommer auch nicht stabilisieren können. Gut, dass der Klub mit Nico Schlotterbeck (Freiburg) und Nassair Mazraoui (Ajax) weitere potenzielle Zugänge auf dem Zettel hat.

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Ratlosigkeit!

Der Trainer wirkte nach den jüngsten Blamagen bisweilen ratlos. „Wenn ich jetzt die Erklärung hätte, würde ich sofort in die Kabine rennen und sie an die Mannschaft tragen“, sagte er nach dem 2:4 angesprochen auf die großen Schwankungen. Es ist nicht so, als hätte Rose all die Probleme nicht erkannt. Gebetsmühlenartig spricht er die Dinge intern an, soll – das bestätigten zuletzt mehrere Spieler gegenüber SPORT1 – gute und treffende Analysen machen.

  • Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Mannschaft scheint ein gewaltiges Kopfproblem zu haben. Dafür kann der Trainer nichts. In den vergangenen Jahren hatten auch schon Thomas Tuchel (2015-2017), Peter Bosz (2017), Peter Stöger (2017-2018) und Lucien Favre (2018-2020) damit zu kämpfen. „Ich glaube nicht, dass es eine Frage des Talents oder der Qualität ist“, sagt Sportchef Michael Zorc. „Es ist eine Einstellungssache.“

Wenig Mut!

Es war ein wichtiges und richtiges Signal, dass Rose zuletzt Thorgan Hazard aufgrund von schwachen Trainingsleistungen ausgemustert und einen Denkzettel verpasst hat. Die Zügel müssen beim BVB wieder angezogen, der interne Konkurrenzkampf erhöht werden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

  • Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Coach vor den ganz großen Namen zurückschreckt. An den Routiniers Mats Hummels und Marco Reus, die selbst zu viele Aufs und Abs haben, hält er weiterhin fest. Vielleicht würde den beiden Stars mal eine Pause guttun?! Viele Fans wollen zudem Youssoufa Moukoko sehen. Das Top-Talent bekam am Donnerstagabend als einziger Spieler neben Jude Bellingham Applaus. Rose fehlt an manchen Stellen der Mut.

Wenig Fan-Rückhalt!

Der Ex-Gladbacher wird von den Fans immer kritischer begutachtet. Vereinzelt gab es zuletzt sogar „Rose-raus“-Rufe im Stadion. Nicht wenige Anhänger wollen Pokalsieger-Trainer Edin Terzic an der Seitenlinie sehen, der zurzeit als Technischer Direktor arbeitet. Für Rose eine brutal schwierige Situation.

Wie bewerten die BVB-Bosse die Lage? Nach SPORT1-Informationen halten sie weiterhin an Rose fest. Sie wissen, dass er nicht das Hauptproblem ist. Vielmehr sehen sie die Mannschaft in der Pflicht. „Meine Worte sind ganz klar an die Mannschaft adressiert“, so Zorc. „Wenn sie Eier hat, dann dreht sie das im Rückspiel!“

Im Sommer muss es zwingend einen Kader-Umbruch geben. Rose darf diesen – sollte die Champions-League-Quali über die Liga nicht noch in Gefahr geraten – entscheidend mit einleiten.

„Der Trainer hat unsere volle Rückendeckung“, sagt Zorc. „Ich sehe die Mannschaft in der Pflicht! Wir müssen hier nicht die Trainerfrage stellen.“

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