Kevin Danso sorgt für großen Ärger beim FC Augsburg, aber auch für große Verwunderung.
FCA in Rage wegen Problem-Profi
Der österreichische Innenverteidiger hatte dem Verein am Donnerstag im Trainingslager am Walchsee in Österreich mitgeteilt, "er könne nicht mehr für den FCA spielen und trainieren", wie Stefan Reuter nun der Augsburger Allgemeine bestätigte.
"Daraufhin haben wir gesagt, der Aufenthalt im Trainingslager mache keinen Sinn mehr, und haben einen Fahrer nach Augsburg organisiert", so der FCA-Geschäftsführer weiter.
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Es herrscht Groll bei den Bayerisch-Schwaben über den 22-Jährigen.
Für Reuter gab es keine andere Alternative, als Danso nach Hause zu schicken: "Wir haben in der Vergangenheit oft Spieler geschützt, weil wir Unwahrheiten unkommentiert ließen. Das werden wir nicht mehr tun. In erster Linie schadet sich der Spieler mit einer solchen Aktion selbst."
Reuter überrascht von Dansos Verhalten
Danso, der bereits 2014 als 15-Jähriger nach Augsburg kam und in den vergangenen beiden Spielzeiten an den FC Southampton und an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war, will offenbar trotz Vertrags bis 2024 seinen Abschied aus Augsburg forcieren.
Vor allem die Art und Weise erwischt Reuter indes kalt.
"Er hat bisher super trainiert, hat einen richtig guten Eindruck gemacht und Freude vermittelt", erklärte der FCA-Lenker. "Das hat jeder gesehen, der unser Training beobachtet hat. Von daher kam das für uns überraschend und ist sehr schade."
Reuter will "in der kommenden Woche besprechen", wie es mit Danso weitergeht, er betonte aber auch: "Er ist nicht suspendiert oder ausgeschlossen. Wenn er nicht in der Verfassung ist, muss man schauen, dass man wieder in die Spur kommt."
Zieht es Danso nach Frankreich?
Wahrscheinlicher ist angesichts dieses Eklats jedoch, dass sich die Wege in diesem Sommer trennen werden. Reuter bestätigt, dass dem Abwehrspieler ein Angebot des französischen Erstligisten RC Lens vorliegt.
"Es stimmt aber nicht, dass sich das Angebot im mittleren Millionenbereich bewegt", stellt Reuter klar. "Es ist überhaupt nicht marktgerecht. Wenn ein Spieler uns verlassen will und ein marktgerechtes Angebot besteht, werden wir uns damit beschäftigen. Wir haben bisher bei weitem noch kein marktgerechtes Angebot vorliegen."
Wie auch immer: Reuter hat in der Personalie keine Eile - sondern stellte klar: "Wir werden abwarten und ihn auf keinen Fall unter Preis abgeben. Wir haben mit seinem Berater gesprochen und hätten die Entwicklung der vergangenen Jahre mit einem angepassten Vertrag honoriert. Aber es gab keinerlei Interesse dafür."