In Zukunft könnten der FC Bayern und der Münchner Vorort-Klub SpVgg Unterhaching enger zusammenarbeiten. Haching-Präsident Manfred Schwabl äußerte sich im Gespräch mit SPORT1 zu den jüngsten Berichten über eine angestrebte Kooperation und bestätigte dabei einen laufenden Austausch zwischen beiden Vereinen.
Haching und FCB: Kooperation naht
„Die Gespräche mit Bayern sind im Gange. Da haben wir nie einen Hehl daraus gemacht. Aber es gibt noch nichts zu vermelden“, sagte Schwabl. Es gehe dabei um die Themen Talententwicklung und welcher nächste Schritt für Spieler der richtige sei.
„Das könnte eine gute Kooperation werden, aber das wird man sehen“, ergänzte der 58-Jährige. Der FC Bayern wolle seiner Meinung nach wieder verstärkt auf die Förderung regionaler Talente setzen. „Sie haben es schon immer gemacht, aber ein paar Jahre vielleicht ein bisschen weniger.“
Stadion-Kauf durch FC Bayern? „Schmarrn“
Wie eine Kooperation im Detail aussehen könnte, darüber hielt sich Schwabl noch bedeckt. Gerüchte, wonach der FC Bayern das Stadion des kleinen Nachbarn kaufen wolle, wies der Haching-Boss bei SPORT1 entschieden als „Schmarrn“ zurück.
Bezüglich des angestrebten Kaufs des Sportparks gebe es zwischen der Spielvereinigung und der Gemeinde „konstruktive und produktive Gespräche“, bestätigte Schwabl. „Jetzt geht es um einen Preis, den ein Gutachter festlegen wird. Dann wird die Gemeinde sagen, zu dem Preis machen wir es. Und wir werden sagen, diesen Preis können wir uns leisten oder nicht.“
Die angedachte Kooperation mit dem FC Bayern könnte bei der Umsetzung dieser Pläne helfen.
Spielpraxis für Bayern-Talente könnte sich lohnen
Anfang April hatte zunächst die Süddeutsche Zeitung über eine mögliche Zusammenarbeit berichtet. Laut Sky könnten pro Saison bis zu drei Nachwuchsspieler aus der U23 und der U19 der Bayern an Haching abgegeben werden, um Spielpraxis zu sammeln. Im Gegenzug soll der Drittligist dafür eine Art Aufwandsentschädigung im niedrigen einstelligen Millionenbereich erhalten.
Die Bayern hielten sich zuvor bezüglich der Pläne noch bedeckt. „Es gibt aktuell noch nichts zu sagen, ob es da eine Kooperation geben wird. Schauen wir mal“, sagte Sportdirektor Christoph Freund Mitte April am Rande eines Regionalligaspiels des FC Bayern II.
Aus Sicht des Rekordmeisters könnte eine engere Zusammenarbeit in der Nachwuchsförderung durchaus Sinn ergeben, schließlich spielt die eigene zweite Mannschaft aktuell nur in der Regionalliga Bayern. Haching spielte als Drittliga-Aufsteiger eine mehr als ordentliche Saison und hat schon seit mehreren Wochen den Klassenerhalt fix in der Tasche. Am vergangenen Wochenende gewann man 1:0 beim Halleschen FC.
Haching als Sprungbrett für Talente
Der Münchner Vorort-Klub genießt seit Jahren den Ruf als Sprungbrett für junge Talente aus der Region. Bekanntestes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist der aktuelle BVB-Star Karim Adeyemi, der nach seinem Aus in der Bayern-Jugend in Haching eine zweite Chance bekam.
Aktuell stehen mit dem erst 16-jährigen Gibson Adu sowie U17-Weltmeister Konstantin Heide, dem DFB-Juniorennationalspieler Maurice Krattenmacher und dem Schweizer U21-Nationalspieler Aaron Keller einige vielversprechende Talente in Unterhaching unter Vertrag.