Im kommenden Sommer, vom 14. Juni bis zum 13. Juli, steigt in den USA die Klub-WM. Bei dem Prestigeprojekt der FIFA kämpfen 32 Topteams aus aller Welt um den Titel – und um viel Preisgeld. Insgesamt schüttet der Weltverband rund 930 Millionen Euro aus.
Kane: Spielern wird wenig zugehört
Während sich viele Klub-Verantwortliche über den anstehenden Geldregen freuen, haben viele beteiligte Spieler vor allem Bedenken ob der fehlenden Regenerationszeit.

„Ich glaube nicht, dass den Spielern so viel zugehört wird, wenn ich ganz ehrlich bin. Jeder will sein Stück vom Kuchen abhaben, sein Turnier, seinen Preis – und die Spieler sind die Leute, die dann damit umgehen müssen“, erklärte Bayern-Stürmer Harry Kane, der mit den Münchnern bei der Klub-WM vertreten ist, zuvor aber noch Länderspiele für England bestreiten muss.
„Aber es ist, wie es ist. Ich liebe es, Fußball zu spielen, also werde ich mich nie darüber beschweren, dass ich Fußball spiele“, sagte Kane.
Bayern-Star Kane äußert Bedenken
„Ich denke, wenn man es gut macht, mit seinen Trainern, seinem Manager und seinen Vereinen, gibt es Möglichkeiten, in bestimmten Momenten mehr Ruhe zu bekommen“, ist sich der 31-Jährige sicher.
Er fuhr fort: „Aber es ist keine einfache Frage, es ist keine einfache Situation. Ich denke, es könnte ein Gleichgewicht zwischen beiden Seiten geben, aber wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt.“
Nach Meinung von Kane ist es vor allem schwierig, sich für einzelne Spiele zu entscheiden, „weil jedes Spiel wichtig ist. Für Bayern München zu spielen ist wichtig. Für England zu spielen ist wichtig.“
Tuchel: „Ich mache mir Sorgen“
Mit seinen Sorgen steht der Angreifer derweil nicht alleine da. Auch sein Nationaltrainer Thomas Tuchel äußerte Bedenken.
„Ich mache mir Sorgen, ob die Spieler eine Pause bekommen können. Ich bin nicht so besorgt über die Anzahl der Spiele, die sie bestreiten, sondern eher darüber, dass sie nie eine richtige Pause von vier Wochen haben. Das ist das Problem“, sagte Tuchel.
Mehrere Spielergewerkschaften, darunter auch die britische PFA, haben wegen des Turniers bereits eine Klage gegen die FIFA eingereicht, weil sie sich Sorgen um das Wohlergehen der Spieler machen.
Übrigens: den eng getakteten Spielplan sieht nicht jeder als Problem. Ex-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte laut kicker im Rahmen der Infinity League in München: „Ich zitiere da gerne meinen leider nicht mehr vorhandenen Freund Franz Beckenbauer, der immer gesagt hat, lieber spielen als trainieren.“
Im exklusiven SPORT1-Interview betonte er zudem, dass er von der Bayern-Mannschaft erwarte, dass man es seriös angeht und zu gewinnen versucht.