Der kriselnde Fußball-Bundesligist 1. FC Heidenheim hat zum Abschluss der Conference-League-Vorrunde einen weiteren Dämpfer für die Moral kassiert und einen möglichen Erfolg spät verspielt.
„Ganz klar Rot“: Wanner sauer
Das nun seit acht Spielen sieglose Team von Trainer Frank Schmidt musste sich am Donnerstagabend gegen den FC St. Gallen mit einem 1:1 (1:0) begnügen und verpasste dadurch auch den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Für die Play-offs war Heidenheim schon vor dem 6. Spieltag qualifiziert gewesen.
Im Zentrum vieler Aktionen stand einmal mehr Bayern-Leihgabe Paul Wanner, der nach einem Scharmützel mit Gegenspieler Jordi Quintillà zunächst die Gelbe Karte kassiert hatte (66.). Später scheiterte er nach einem starken Solo unglücklich am Außenpfosten (72.).
„Der Spieler von denen haut mir ins Gesicht. Nur weil ich mich nicht fallen lasse, gibt er keine Rote Karte. Verstehe ich nicht, für mich ist das ganz klar Rot. Das hat mich aufgeregt, kann ich nicht verstehen“, sagte Wanner nach dem Spiel bei RTL.
Der 18-Jährige hatte Quintillà gestoßen, dieser teilte anschließend mit der Hand aus. Beide sahen in der Folge Gelb - Wanner vor allem deshalb, weil er sich so lautstark beschwert hatte.
Später Schock für Heidenheim
Linksverteidiger Norman Theuerkauf (30.) hatte mit seinem ersten Europapokaltor zur Führung der Heidenheimer getroffen, die zuvor wettbewerbsübergreifend sieben Niederlagen nacheinander kassiert hatten. Jozo Stanic (77.) sorgte mit dem Ausgleich für den späten Schock.
Der FCH verpasste es damit auch, Selbstvertrauen für das wichtige letzte Pflichtspiel des Jahres zu sammeln: Am kommenden Sonntag tritt Heidenheim im Kellerduell der Bundesliga bei Schlusslicht VfL Bochum an.
Heidenheim erwischte bei teils heftigen Regenfällen einen guten Start und übernahm früh die Initiative. Vor allem über den rechten Flügel baute der Bundesligist Druck auf, große Chancen ergaben sich daraus gegen die vor dem Spieltag schwächste Defensive der Conference League aber zunächst nicht.
Auch aus den Unsicherheiten von St. Gallens Torhüter Lawrence Ati Zigi nach Standards schlug Heidenheim kein Kapital. Als die Gastgeber die Dominanz einzubüßen drohten und zunehmend defensiv gefordert wurden, sorgte Theuerkauf für Erleichterung.
In einem hitziger werdenden Duell blieb Heidenheim auch in der Folge die spielbestimmende Mannschaft gegen die Schweizer mit dem ehemaligen Augsburger Trainer Enrico Maaßen. Allerdings hatte das Schmidt-Team Probleme, gefährlich ins letzte Drittel vorzustoßen, der Sieg blieb gefährdet. Stephan Ambrosius (70.) hatte bereits den Ausgleich auf dem Fuß.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)