Der Streaming-Anbieter DAZN hat seine Kunden in diesem Jahr ordentlich zur Kasse gebeten. Die Preissteigerung von 14,99 Euro auf 29,99 Euro steckt vielen Sportfans noch in den Knochen (DAZN: Neue Preise gelten auch für Bestandskunden - so viele zahlen bisherige User jetzt). DAZN-Chefin Alice Mascia hat die Preiserhöhung nun verteidigt und einen Ausblick auf die weiteren Pläne des Streamingdienstes gegeben.
Veränderungen bei DAZN
Im Interview mit der Sport Bild stellte sich Mascia den kritischen Nachfragen der Leser. Besonders die heftige Preiserhöhung kam zur Sprache.
DAZN habe sein „Angebot in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und auch erheblich in die Qualität unserer Produktionen investiert. Besonders Fußball-Rechte wie die UEFA Champions League und die Bundesliga sind sehr teuer“, verteidigte die Chefin für den deutschsprachigen Raum die Erhöhung der Preise. Man sei darauf angewiesen, die getätigten Investitionen zu „refinanzieren“.
„Große Mehrheit der Kunden versteht unsere Entscheidung“
Laut Mascia habe sich die Preiserhöhung für das Unternehmen bislang gelohnt. Man sei „glücklich mit dem Ergebnis“, versicherte die 48-Jährige. „Die große Mehrheit der Kunden versteht unsere Entscheidung - auch wenn sie sie natürlich nicht unbedingt mögen“, meinte sie weiter.
Viele DAZN-Kunden scheinen also die steigenden Kosten mitzutragen. Der Blick in die sozialen Netzwerke zeigt allerdings, dass DAZN ob der Preiserhöhung weiterhin starker Kritik ausgesetzt ist. Zuletzt versuchte der Anbieter, mit einem vergünstigten Angebot wieder Kunden zu gewinnen (DAZN: Streaming-Anbieter startet Rückholaktion nach Preissteigerungen - Nutzer verärgert).
Die Aussagen der DAZN-Chefin klingen allerdings nicht nach einer Rückkehr zu vorherigen Preisen. Zuletzt hatte Mascia sogar offen mit einer weiteren Preissteigerung geliebäugelt (DAZN schließt weitere Preiserhöhung nicht aus)!
Weitere Neuerungen geplant
Die Bild-Leser kritisierten zudem die mangelnde Stabilität der Übertragungen von Live-Events. Mascia bestätigte diese „Ausnahmen“ und gelobte Besserung für kommende Übertragungen.
Mit Blick auf die Zukunft stellte sie außerdem eine verstärkte Präsenz im linearen TV in Aussicht: so werde es „bald eine Reihe von linearen „FAST“-Kanälen geben, die man ohne Abo frei empfangbar über das Internet sehen kann.“ Dort seien „Highlights, Dokumentationen und unsere eigenen Formate, aber auch Live-Events“ geplant.
Für die Forderung, dass man die Abos in separaten Sportpaketen anbieten solle, zeigte sich Mascia ebenfalls offen. Bislang habe man aus Gründen der „Einfachheit“ ein komplettes Paket bevorzugt. Sie wolle aber „nicht ausschließen“, dass das Angebot in der Zukunft in verschiedenen Sport-Paketen abgeschlossen werden kann.