Kurioser Nachmittag im Frankenland! Beim 3:1-Erfolg des 1. FC Nürnberg gegen Hertha BSC haben zwei Platzverweise für Aufregung gesorgt.
Hertha-Profi motzt über Mitspieler
Aber der Reihe nach: In der 65. Minute spielte Herthas Andreas Bouchalakis beim Stand von 1:1 im Spielaufbau einen schlampigen Querpass zu Marc Oliver Kempf, Nürnbergs Benjamin Goller ging dazwischen und wurde von Kempf zu Fall gebracht.
Schiedsrichter Florian Exner ließ zunächst weiterspielen, ehe er sich die Szene nach VAR-Intervention noch mal auf dem Bildschirm anschaute und Kempf wegen einer Notbremse vom Platz stellte.
„Schweinepass von Bouchalakis“
Herthas Innenverteidiger beschwerte sich im Anschluss bei seinem Mitspieler, trottete sichtlich erregt vom Platz und machte seinem Unmut lautstark Luft: „Was macht dieser Boucha da, meine Fresse!“, war für die Mikrofone deutlich zu hören.
Herthas Toni Leistner konnte Kempf bei Sky nur beipflichten: „Das war ein Schweinepass von Bouchalakis, viel zu kurz gespielt.“
Duplizität der Ereignisse: Rund zehn Minuten später – der Club führte inzwischen nach einem Eigentor von Leistner mit 2:1 – fing sich Nürnberg ebenfalls einen völlig unnötigen Platzverweis ein.
Torhüter Christian Mathenia hatte Ivan Marquez mit einem Katastrophenpass bedient. Marten Winkler ging dazwischen und wurde vom Abwehrspieler von den Beinen geholt.
Dieses Mal benötigte Exner keinen Videobeweis und schickte den Spanier direkt wegen einer Notbremse vom Platz. Auch Marquez war alles andere als amused und faltete seinen Keeper zusammen.
Sein Torhüter habe eine „Fehlentscheidung“ getroffen, ärgerte sich Nürnbergs Trainer Christian Fiel über den Platzverweis. „Ivan bekommt den Pass in den Rücken und weiß nicht, was hinter ihm passiert. Der Gegner ist vor ihm am Ball, Ivan versucht nochmal reinzukommen. Das ist eine Rote Karte.“