Loris Karius hat ein überragendes Comeback im deutschen Profifußball hingelegt. Der Torhüter bewahrte Schalke 04 beim 1:0 (0:0) gegen Preußen Münster mit starken Reflexen und Übersicht vor einem Gegentreffer - dann schlug S04 spät selbst noch zu. Für Karius, der Stammkeeper Justin Heekeren ersetzte, war es der erste Einsatz in Deutschland seit dem 28. Februar 2021.
Karius erlebt ein Traumdebüt
„Für einen Torwart ist es immer gut, wenn er sich auszeichnen kann. Aber am Ende stand ich dafür im Tor. Ich habe versucht, der Mannschaft Sicherheit zu geben und das, was aufs Tor kommt, zu entschärfen“, sagte Karius bei Sky: „Das ist mein Job, ich wäre enttäuscht, wenn ich die Bälle nicht halten würde. Fürs Debüt war das schon in Ordnung.“

Pape Ba (86.) traf kurz vor dem Ende zur Entscheidung für die Schalker, die sich in der Tabelle vorerst auf Platz zwölf verbesserten. Doch im Mittelpunkt stand Karius, der mehrfach herausragend parierte und die spielbestimmenden Münsteraner, die auf einen Expected Goals von 2,37 kamen, verzweifeln ließ.
Karius: „Kein schönes Spiel von uns“
„Das war kein schönes Spiel von uns. Was man sagen muss, wir standen als Einheit auf dem Platz. Wir sind durch die schlechten Phasen gegangen, dann haben wir uns noch mit einem Tor belohnt. Das war ein Kraftakt heute“, bilanzierte Karius selbstkritisch.
Dass er keine Anlaufzeit benötigte, bewies der frühere Torhüter des FC Liverpool in der 15. Minute. Dort reagierte er im direkten Duell gegen Münsters Joshua Mees blitzschnell, mit einer starken Fußabwehr verhinderte er den Gegentreffer. Kurz vor der Pause lenkte Karius eine direkt aufs Tor gezogene Ecke von Marc Lorenz ab (40.).
Münster war auch nach der Pause das bessere zweier schwacher Teams. Schalke fiel vor allem im Spiel nach vorne nichts ein - eher zufällig hatten die Gastgeber dann doch eine Großchance. Nach einer Flanke war Münster im eigenen Strafraum unsortiert, konnte die Situation nach einigem Hin und Her aber noch klären (53.).
Doppel-Parade in der Schlussphase
Karius hatte kurz darauf großes Glück. Beim Schuss von Mikkel Kirkeskov wäre er chancenlos gewesen, der Ball flog jedoch an den Innenpfosten und trudelte dann die Torlinie entlang (68.). Nur drei Minuten später war der frühere Mainzer wieder im Fokus und rettete stark.
In der 89. Minute, kurz nach dem Führungstreffer von Ba, glänzte Karius mit einer Doppel-Parade. Mittels eines überragenden Reflexes wehrte der Keeper zunächst einen abgefälschten Schuss ab, bevor er den anschließenden Abpraller von Holmbert Aron Fridjonsson erneut stark parierte. Nach dieser beeindruckenden Aktion wurde Karius von seinen Mitspielern gefeiert.
„Das ist am Ende einfach Instinkt“, erklärte Karius zu dieser Szene: „Das geht so schnell, da kannst du nicht viel machen. Der Ball geht eigentlich neben das Tor und dann macht der den noch mal scharf. Da ist man im Tunnel.“
------
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)