Mit SK Telecom T1 steht der große Favorit einmal mehr im Endspiel eines Wettbewerbs. Die Organisation könnte als erste in der Geschichte der professionellen League of Legends-Szene zweimal in Folge die Weltmeisterschaft gewinnen.
Personifizierte Superlative
Erfolgreichste Organisation in League of Legends
Und die Karten dafür stehen gut. Der Titelverteidiger verbesserte sich im Laufe des Turniers, wie es für ihn üblich ist, und schlug seinen großen Rivalen, die ROX Tigers, im Halbfinale in einer denkwürdigen Serie mit 3:2.
SK Telecom T1 steht für Erfolg und kann ohne Zweifel als erfolgreichste Organisation in der Geschichte des Spiels bezeichnet werden. Zwei Titel beim wichtigsten Turnier des Jahres, der Weltmeisterschaft, ein Titel beim Mid-Season Invitational, fünf Titel in der höchsten koreanischen Liga – an diese Erfolge kommt niemand heran.
Faker und Bang – zwei Giganten
Wenn der Name SK Telecom T1 fällt, dann ist der erste Begriff, der einem in den Sinn kommt, der Nickname "Faker". Der Mid-Laner gilt als der beste League of Legends-Spieler aller Zeiten und könnte, gemeinsam mit Jungler bengi, bereits zum dritten Mal Weltmeister werden.
Im Halbfinale gegen die ROX Tigers zementierte der heute 20-Jährige seinen Status als der Profi, zu dem jeder ambitionierte Spieler aufschaut. Obwohl es für ihn aufgrund der Wandlungen, die das Spiel in den vergangenen Jahren erfahren hat, immer schwieriger wird, Partien im Alleingang zu gewinnen, kann ihm niemand seine einzigartigen Fähigkeiten absprechen.
Dies kommt gleichzeitig seinem Mitspieler Bang zugute, der in der Vergangenheit oftmals im Schatten des Wunderkinds stand. Der AD-Carry beweist eine bemerkenswerte Konstanz und einen sicheren Spielstil, der ihn zu einer verlässlichen Säule macht. Die Behauptung, dass er der weltbeste Spieler auf seiner Position ist, ist alles andere als weit hergeholt. Mit einer starken Leistung im Finale könnte Bang nach dem MVP-Titel der Weltmeisterschaft greifen.
Von 0 auf 100 in wenigen Augenblicken
SKTs Spielstil ist bis zu einem gewissen Maße ähnlich wie der von Finalgegner Samsung Galaxy. Beide Teams spielen im Normalfall in der frühen Phase des Spiels kontrolliert und eher passiv, was in der koreanischen Szene üblich ist. Lediglich die ROX Tigers mit ihrer proaktiven Spielweise sind die große Ausnahme gewesen bei diesem Turnier.
Besonders charakteristisch und furchterregend zugleich ist die Fähigkeit von SK Telecom T1, auf die eigenen Power-Spikes und den richtigen Moment zu warten, dann aber ein Spiel mit einer geringen Golddifferenz schlagartig in einen Sieg umzuwandeln. Das zeigte der Titelverteidiger auch bei dieser WM mehrfach, als ein Team-Fight mit einer vorteilhaften Ausgangssituation klar gewonnen, anschließend Baron Nashor gesichert und das Spiel beendet werden konnte.
Ob dies auch im Finale gegen Samsung Galaxy, das ein sehr starkes Late-Game mit einer exzellenten Entscheidungsfindung besitzt, ebenfalls klappen wird, ist eine der Fragen, auf die es vor dem Endspiel keine klare Antwort gibt.
Samsung Galaxy und SK Telecom T1 treffen am Sonntag, dem 30. Oktober 2016, im Finale der League of Legends-Weltmeisterschaft im Staples Center in Los Angeles aufeinander. SPORT1 überträgt das Endspiel ab 00:30 Uhr in Zusammenarbeit mit Summoner's Inn live im Free-TV.