Von Mike Koch
G2 dominiert das Jahr 2016
Am Wochenende wurden die Finals der EU LCS in Krakau ausgespielt. Welches Team der kann sich direkt für die Worlds qualifizieren? Diese Sorgen hatte G2 Esports nicht, ob mit dem Finalsieg oder über die Punkte – der koreanisch-europäische Mix war sicher durch.
Auch wenn es bis zum Titel einfach aussah, war der Weg von G2 nicht immer eben. Sogar G2 Esports lagen in dieser Saison Stolpersteine im Weg, die sie perfekt überstanden.
Wechsel-Drama: Kikis flüchtet vor Konkurrenzkampf
Im Frühling war Mateusz "Kikis" Szkudlarek noch das Maß aller Dinge auf der Top-Lane: Im Spring Split war er ein Garant für den Sieg trotz einiger Schwächen und Fehler, die er verursachte.
Um auf Nummer sicher zu gehen, entschied sich die Organisation neben Kang-yoon "Trick" Kim einen weiteren Koreaner zu verpflichten. Im Wechsel mit Kikis sollte sich Dae-Han "Expect" Ki die Top-Lane teilen.
Der Pole entschied sich darauf gegen einen Verbleib beim Frühlingsmeister, da Kikis nicht auf die Ersatzbank wechseln wollte.
Trotzdem ließ sich G2 Esports nicht beirren. Das Team wollte sich nicht nur mit den europäischen Teams messen: Einzig eine Teilnahme bei den Worlds erlaubt ihnen klarzustellen, dass Europa der nordamerikanischen oder koreanischen Szene in Nichts nachsteht.
Enttäuschung auf Mid-Seaon Invitational
Obwohl G2 Esports im Frühling schon das beste Team in Europa war, musste der amtierende Meister einen harten Rückschlag hinnehmen.
Auf dem MSI 2016 wollte sich das europäische Team auch im internationalen Vergleich beweisen. Alle Meister des Spring Splits konnten ihre Kräfte gegeneinander messen.
Die große Hoffnung der europäischen Fans enttäuschte G2 Esports auf ganzer Linie: Nur gegen das türkische Wildcard-Team SuperMassive eSports siegte das Team rund um Trick.
Um sich dieser Blamage nicht auch auf den Worlds geben zu müssen, entschied sich die Meistermannschaft zum Wechsel auf der Bot-Lane: G2 verpflichtete zwei Spieler vom Finalkonkurrenten aus der EU LCS.
Origen-Duo bringt Erfolg
Nach der bitteren Niederlage im Finale des Frühlings wechselten Alfonso "Mithy" Aguirre Rodriguez und Jesper "Zven" Svenningsen zum direkten Konkurrenten. Zweimal in Folge mussten die beiden Bot-Lane-Spieler sich mit der Silbermedaille zufrieden geben: Erst Fnatic und dann G2 gewannen das europäische Finale.
Mit G2 Esports sollte den beiden Europäern der Sprung an die Spitze gelingen. Vor allem der Däne Zven zeigte sein starkes Potential als ADC und zermürbte die Gegner regelrecht.
In Zusammenarbeit mit seinem spanischen Kameraden gehörte der Däne das letzte Jahr über zum stärksten Bot-Lane-Duo in Europa – eine klare Verstärkung für den koreanisch-europäischen Mix, der den Anspruch hat, nicht nur im europäischen Raum zu siegen, sondern auch NA und Korea in seine Schranken zu weisen.
Ohne Niederlage durch die Saison
Dementsprechend stark zeigte sich G2 Esports die ganze Saison über: Im Best-of-Two-Modus blieb G2 Esports unbesiegt und ging mit zehn Siegen und acht Unentschieden in die Playoffs.
Im Halbfinale gegen Unicorns of Love musste der Frühlingsmeister zwar eine Runde abgeben, viel mehr konnte das Team im pinken Dress nicht rausholen: 3:1 gewann G2 Esports und stand im großen, europäischen Finale gegen Splyce, den zweiten der regulären Saison.
Mit Fokus auf die Worlds gaben sich Trick und Co. keine Blöße und fertigten Splyce ab: Ein weiterer 3:1-Sieg brachte ihnen den zweiten europäischen Titel dieses Jahres ein und einen Platz für die World Championships.
Dort will G2 nun zeigen, dass sie auch im weltweiten Vergleich mitreden können.