Von Maike Niehüser
Ad Finem: Die Dornröschen-Story
Wenn es ein Team gibt, das dieses Jahr die gesamte Dota 2-Szene überraschte, ist es Ad Finem. Die Jungs aus Griechenland haben nach über einem Jahr harter Arbeit endlich den Durchbruch geschafft. Welche Hürden mussten sie dabei überwinden?
Seit dem ersten Major dabei
Am 4. Dezember 2015 gründete sich AD Finem, gerade als das Frankfurt Major zu Ende ging. Mit dem großen Ziel vor Augen, beim nächsten Major selbst anzutreten, machte sich das Team an die Arbeit.
Zu fünft nahmen sie an jedem Turnier teil, für das sie Zeit fanden. Ihren ersten Sieg fuhren sie jedoch erst im Januar ein. Der ProDotA Cup Europe legte den Grundstein für eine steile Karriereentwicklung.
Dieser Aufschwung reichte jedoch nicht für das Shanghai Major. Auf der Registrierungsliste war das Team als eines der ersten eingetragen, schaffte den Qualifier aber nicht.
Ein langer Schlaf in den Qualifiern
Das griechische Roster ließ sich jedoch nicht entmutigen und versuchte es bei der ESL One Manila wieder. Hier schafften sie es im Qualifier sogar ziemlich weit. Gegen Natus Vincere konnten sie dennoch nicht bestehen.
Es folgten viele Turniere und noch mehr Qualifikationen, bei denen es immer knapp nicht reichte. Erste Lichtblicke gab es bei der DreamLeague 5.
Der Einzug in das Manila Major sollte im Mai der Höhepunkt der bisherigen Teamkarriere werden. Team Empire machte dem Ganzen aber einen Strich durch die Rechnung. Es blieb wieder nur der zweite Platz.
Eine Geschichte in aller Munde
Diese Leistung blieb nicht unbemerkt. Viele erkannten dann das Potential von Ad Finem, dem Underdog aus Griechenland.
Es folgten Einladungen zu wichtigen Turnieren und Qualifiern. Beim The Summit 5 kämpfte das Team erstmals gegen die Elite der Szene. Ein nötiger Motivationsschub, nachdem die Jungs im TI-Qualifier wieder unterlagen.
Ad Finem wurde zum regelmäßigen Teilnehmer bei größeren Turnieren, trotz noch immer unterdurchschnittlicher Leistungen. Die Spieler sammelten so wertvolle Erfahrung gegen die Top-Teams der Szene.
Das Erwachen in Boston
Diese kontinuierlichen Teilnahmen bescherten dem Team eine direkte Einladung zum europäischen Qualifier für das Boston Major.
Mit einem unangefochtenen ersten Platz zog das Team in das Main Event ein. Jetzt wurde es Zeit, sich auf der großen Bühne zu beweisen.
Die Griechen waren die absoluten Underdogs. Keiner hatte mit ihnen gerechnet. Keiner hatte sich auf ihre Strategien vorbereitet - ihr Vorteil. Ad Finem schaffte es bis ins Finale, wo OG wartete.
Für den Turniersieg reichte es am Ende nicht, aber Ad Finem lieferte uns eines der spannendsten Matches des Jahres, fast wie im Finale zwischen Alliance und Natus Vincere beim The International 2013.
Die Jungs dürfen mächtig stolz auf sich sein, nachdem sie über ein Jahr zusammengehalten haben und endlich den Durchbruch schafften. Wir sind gespannt auf mehr tolle Plays von den Griechen und sehen sie hoffentlich in Kiew wieder!