Was für ein ärgerlicher WM-Auftakt für das deutsche Team!
Ärgerlicher Auftakt für DEB-Team
Bei den letzten Titelkämpfen in Lettland gelang Deutschland ein 3:1-Erfolg gegen Kanada in der Gruppenphase und stürmte anschließend bis ins Spiel um Platz drei, das jedoch gegen die USA verlorenging. (NEWS: Alles Wichtige zur Eishockey-WM)
Diesmal hoffte das Team von Bundestrainer Toni Söderholm erneut auf einen Coup gegen den Rekordweltmeister, um so einen neuen Erfolgslauf zu starten. Aber am Ende stand eine bittere 3:5-Pleite (0:2, 1:3, 2:0) gegen das Mutterland des Eishockeys. (VIDEO: Alle Highlights der Eishockey-WM)
Trotzdem war Bundestrainer Toni Söderholm nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, wie er nach dem Spiel bei SPORT1 bestätigte: „Wir müssen uns von Spiel zu Spiel und Drittel zu Drittel steigern. Es war auch viel Positives an diesem Abend dabei.“
Und tatsächlich wäre für die deutsche Mannschaft an diesem Abend durchaus mehr drin gewesen, wie der Start in das Mitteldrittel zeigte. Nach rund vier Minuten hatten Moritz Seider und Co. bereits sieben Schüsse auf dem Konto - Kanada zu diesem Zeitpunkt noch null!
Deutschland mit 122 Sekunden zum Vergessen
Der achte Schuss brachte dann endlich das Glück. Einen abgeprallten Schuss von Seider beförderte Marc Michaelis über die Linie zum 1:2-Anschlusstreffer (28.). Damit brachte er sein Team nach den Treffern von Cole Sillinger (1:0/9.) und Pierre Luc Dubois (2:0/18.) zurück ins Spiel.
Dann erlebte die DEB-Auswahl jedoch 122 Sekunden zum Vergessen. Erst holte sich Samuel Soramies die erste Strafzeit des Spiels ab, was Kanada in Person von Dubois, der seinen zweiten Treffer erzielte, umgehend bestrafte (12.). Nur wenige Sekunden später holte sich Stützle seine erste Strafe im Turnier ab und erneut nutzte Kanada die Chance. Diesmal war es Kent Johnson, der zum 4:1 erhöhte (14.).
Diese Phase sah auch der Bundestrainer als die Entscheidung in diesem Spiel. „Da müssen wir uns noch steigern“, erklärte er bei SPORT1 und fügte hinzu: „Die Vorbereitung war für alle etwas kurz. Man kann das als Erklärung hernehmen, aber da müssen wir uns steigern.“
Als dann Noah Gregor ebenfalls noch im zweiten Drittel auf 5:1 erhöhte (38.), schien alles auf ein Debakel hinauszulaufen.
Schlussdrittel gehört dem DEB-Team
Aber Deutschland raffte sich im Schlussdrittel nochmal auf und kam in der 42. Minute zum 2:5-Anschlusstreffer. Matthias Plachta netzte in Überzahl ein. Ein Punkt, der Grund zur Hoffnung für die weiteren Spiele gibt, wie Seider nach dem Spiel bestätigte: „Wir können mit einer breiten Brust in jedes Überzahl gehen. Wenn man gegen Kanada Tore schießt, kann man das gegen jeden Gegner.“
Zudem krönte der 21-Jährige seine starke Leistung und sorgte in der 53. Minute für den Endstand. Damit war der NHL-Profi der Detroit Red Wings mit einem Tor und zwei Assists an allen drei deutschen Treffern beteiligt.
Dennoch war er nach dem Spiel hin- und hergerissen mit seiner Leistung. Zwar habe er viele gute Momente in seinem Spiel gehabt, aber „es waren einige Plays dabei, mit denen ich nicht ganz zufrieden war.“
Nun heißt es für das deutsche Team, die Niederlage schnell abzuhaken und sich auf das Duell gegen die Slowakei (Samstag ab 19.20 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) vorzubereiten. Die aktuelle Nummer neun der Welt ist ein direkter Konkurrent im Kampf um die Playoffs.
Seider erwartet in diesem Duell eine sehr körperbetonte Partie. „Wir werden uns nicht schenken.“ Dennoch gebe es für das DEB-Team nur ein Ziel: „Es heißt einfach drei Punkte mitnehmen.“
Auf die Fans werden sich die deutschen Kufencracks dann wahrscheinlich auch wieder verlassen können. Diese feierten das DEB-Team bis zur Schlussirene, weswegen Seider das Team auch in der Bringschuld sieht. „Das macht den Sport aus und ist unheimlich schön, wenn man die Gesänge und Schreie auf dem Eis hört. Das gibt einem den Extra-Push. Es ist natürlich schade, dass wir den Fans keinen Sieg geben konnten. Da müssen wir für morgen auf Wiedergutmachung hoffen.“
Im Parallelspiel stieg Gastgeber Finnland in das Turnier ein. Im skandinavischen Duell mit Norwegen feierte der Olympiasieger einen klaren 5:0-Erfolg.