Er hat es wieder getan: Luke Littler gewann am Donnerstagabend als jüngster Spieler der Darts-Geschichte die Premier League! Und damit nicht genug: Dem 17 Jahre alten Shootingstar gelang im Playoff-Endspiel gegen Luke Humphries ein Neun-Darter - sein bereits vierter in der laufenden Saison.
Emotionale Szenen nach Littler-Gala
Die Neuauflage des WM-Finals gewann Littler mit 11:7, womit er sich für die Niederlage im Alexandra Palace Anfang Januar revanchierte. Zudem tritt Littler in die Fußstapfen von Größen wie Phil Taylor, Gary Anderson und Michael van Gerwen, die ebenfalls alle bei ihrer ersten Teilnahme an der Premier League den Titel holten.
Luke Humphries gibt Littler einen Kuss auf die Stirn
Dementsprechend emotional feierte er den Sieg, bei dem sonst so gelassenen Engländer brachen nach dem entscheidenden Wurf die Emotionen heraus. Auf einen Jubelschrei folgte eine intensive und lange Umarmung mit seinem Kontrahenten.
Bereits dort sah es so aus, als ob der Teenager die ersten Tränen verdrückte, während Humphries ihm mehrmals lobende Worte ins Ohr flüsterte und sogar einen Kuss auf die Stirn gab.
Schon beim Neun-Darter scheute sich Humphries nicht davor, grinsend zu klatschen und seinem Gegner mit Shake-Hand und Umarmung Respekt zu zollen.
Nach dem entscheidenden 18. Leg schickte der Zweitplatzierte Littler zu seiner Familie - und der rannte los. Bei seiner Familie angekommen, brach es dann völlig aus ihm heraus. Mit Tränen in den Augen gab es Umarmungen mit Mama und Papa sowie einen Kuss von der Freundin. Erst als ihn ein PDC-Verantwortlicher dazu aufforderte, kehrte er wieder auf die Bühne zurück, um sich den Pokal abzuholen.
„Das ist für alle Zweifler. Es fühlt sich so gut an, zu gewinnen“, jubelte Littler anschließend über seinen Triumph.
„Luke of Love“: Premier-League-Gewinner wird gefeiert
Auch die englischen Medien stimmten in den Jubel ein: Talksport bezeichnet ihn als „Wunderknaben“, im Mirror ist von einer „Darts-Perfektion“ zu lesen. Auf Grund der emotionalen Jubelszenen bekam er von der Sun den Spitznamen „Luke of Love“.
Im ersten Halbfinale hatte Littler seinen Kontrahenten Michael Smith mit 10:5 abgefertigt. Damit revanchierte er sich für seine Niederlage am letzten Spieltag: Dort hatte er sein Halbfinale gegen Smith noch denkbar knapp mit 5:6 verloren. Humphries hatte das Finale durch einem 10:5-Sieg über Michael van Gerwen erreicht.
Für den Sieg im Endspiel erhält Littler ein Preisgeld von 275.000 Pfund. Bereits an den regulären 16 Spieltagen der Premier League hatte der Teenager brilliert: Das Darts-Wunderkind sicherte sich vier Tagessiege und stand zwei weitere Male im Finale. Mit insgesamt 40 Punkten hatte „The Nuke“ die Vorrunde auf Platz eins abgeschlossen.
Im Vorfeld der Playoffs teilte der Überflieger noch gegen seine Kritiker aus: „Sie sagten, ich sei nicht gut genug und noch nicht bereit - jetzt schau, wo ich bin.“ Er fügte hinzu: „Ich habe meinen Job noch nicht erledigt. Aber ich habe bei meinem Debüt als 17-Jähriger die Tabelle angeführt. Das ist alles, was ich im Moment zu sagen habe. Wenn ich es ganz nach oben schaffe, wird das eine große Botschaft für alle sein, die an mir gezweifelt haben.“
Diese Botschaft bestätigte Littler mit seinem Titelgewinn inklusive Neun-Darter nun mehr als eindrucksvoll.