Ohne Dramatik geht es bei Jonny Clayton bei dieser Darts-WM offenbar nicht. Nachdem sich der Waliser bereits in der zweiten Runde im Sudden-Death-Leg gegen Mickey Mansell durchgesetzt hatte, regelte er es kurz nach Weihnachten gegen Daryl Gurney immerhin „schon“ im vierten Leg des letzten Satzes. Aber wieder musste beim 4:3-Erfolg der Deciding Set her.
Seine Karriere „war schon vorbei“
Jonny Clayton fährt dieses Jahr seinen zweiten dramatischen Erfolg im Ally Pally ein. Anschließend verrät der Darts-Star, wie nah er wirklich einem Karriereende war.
Jonny Clayton fährt dieses Jahr seinen zweiten dramatischen Erfolg im Ally Pally ein. Anschließend verrät der Darts-Star, wie nah er wirklich einem Karriereende war.
Dramatisch verlief auch Claytons Jahr 2023. Wie der 50-Jährige bei der Pressekonferenz erklärte, stand er letztes Jahr ganz kurz davor, seine Karriere zu beenden.
„Es war schon vorbei, wenn ich ehrlich bin“, betonte „The Ferret“ auf SPORT1-Nachfrage und fügte hinzu: „Ich war nicht mehr interessiert. Ich wollte nicht mehr spielen, ich wollte nicht mehr reisen. Es hat mir nichts mehr bedeutet.“
Jonny Clayton steht im Achtelfinale der Darts-WM
Clayton: „Deswegen wollte ich aufhören“
Ein schwerer Schicksalsschlag hatte ihn um jegliche Motivation gebracht. Nach einer Krankheit war Claytons Vater im Herbst 2023 verstorben. „Es hat wehgetan. Er war letztlich meine Inspiration, Darts zu spielen. Deswegen wollte ich aufhören“, verriet der Premier-League-Sieger von 2021.
Dank seines Umfelds legte er die Pfeile jedoch nicht für immer zur Seite. „Meine Freunde haben an mich geglaubt und mich aufgefordert, weiterzumachen. Dann dachte ich mir, ‚warum ein Hobby aufgeben, in dem ich gut bin?‘“, berichtete er mit einem Lächeln.
Clayton geht mit einer anderen Einstellung an den Sport wie viele seiner Kontrahenten. „Darts ist eigentlich nur mein Hobby. Von vielen Youngsters ist es der Beruf, für mich nur ein Hobby“, unterstrich der ehemalige Stuckateur, der diese Arbeit noch jahrelang während seiner Aktivität auf der Profitour der PDC ausgeübt hatte.
Inzwischen scheint der Tod seines Vaters Clayton beim Darts nicht mehr zu beeinflussen. Bei der laufenden Weltmeisterschaft wirkt der Waliser sehr gelöst und kommt am Board an die besten Leistungen seiner Karriere heran.
Darts-WM: „Mein Traum ist es, diese Trophäe hochzuheben“
Noch ein Sieg fehlt ihm, um sein bestes WM-Resultat einzustellen. Vor zwei Jahren stand Clayton im Viertelfinale. Doch er träumt von noch Größerem. „Mein Traum ist es, diese Trophäe hochzuheben. Wenn ich das schaffe, bin ich ein glücklicher Mann“, meinte der Rechtshänder.
Sein unterlegener Drittrundengegner hofft nun auf ebendiesen Ausgang. „Wir sind gute Freunde, trainieren viel zusammen“, erzählte Clayton auf SPORT1-Nachfrage über sein Gespräch mit Gurney unmittelbar nach ihrem Krimi: „Er hat mir für das weitere Turnier das Beste gewünscht und gesagt, dass er hofft, dass ich es gewinne. Das bedeutet mir wirklich viel, das bewegt mich.“
Ohne große Emotionen geht es bei Clayton aktuell einfach nicht.