„…und wir lassen Emotionen freien Lauf!“ Was die Fans in der Frankfurter Eissporthalle am Sonntagabend als Zeile aus dem mit der EM verbandelten Hit „Pyrotechnik“ anstimmten, nahm sich Mensur Suljovic wohl besonders zu Herzen.
Darts-Siegerinterview geht viral
Das österreichische Darts-Vorbild hatte soeben mit Partner Rowby-John Rodriguez das Halbfinale der Team-WM erreicht, ein entscheidendes Leg musste die Entscheidung gegen Kroatien herbeiführen, dramatischer konnte es kaum sein. Dann muss eben einmal alles raus!
„Ich glaub wir waren 4:0 hinten – dann hab ich gedacht: Komm jetzt, Buddy! Gib einfach nicht auf – und niemals aufgeben Mensur Suljoviic und Rowby-John Rodriguez. Come oooooooon“, brüllte der 52-Jährige in das Mikrofon von Sky UK während des Siegerinterviews auf der Bühne.
Und tatsächlich: Die Österreicher taten die zu Beginn des Matches schwer, nutzten dann aber nahezu jede Doppelmöglichkeit und erkämpften sich das entscheidende Leg. Dort hatte Suljovic einen Matchdarts auf der Doppel 20 – und verpasste! Zu seinem Glück konnte Romeo Grbavac für die Kroaten jedoch kein Profit daraus schlagen, vergab seines Zeichens selbst einen Matchdart auf Tops – und ließ die Halle durchatmen, ehe Rodriguez auf der Doppel 10 alles klarmachte.
Die Beiden sprangen im Nachhinein wie Flummis auf der Bühne umher, checkten einander mehrmals, Suljovic hob seinen jüngeren Kompagnon in die Luft und küsste ihn später noch auf die Stirn.
„Bestes Team der Welt, auf geht‘s Jungeee“, konnte er sich immer noch nicht am Mikrofon einkriegen – und machte auf einen witzigen Umstand aufmerksam: „Ich habe ein großes Problem, mein Boss (Manager; Anm. d. Red.) Mark Elkin hat mir kein Hotelzimmer gebucht.“
Da hatte wohl jemand nicht damit gerechnet, dass Österreich die finale Abendsession um das Halbfinale und Finale erreichen würde. Rodriguez bot seinem Teampartner an, er könne sich am Nachmittag bei ihm im Zimmer duschen, schließlich sei die Team-WM ein Mannschaftsevent.
Eine Spitze gegen seinen Manager konnte sich Suljovic allerdings am Ende seiner Rede nicht sparen: „Ich habe kein Zimmer! Maaaark, Elkiiiin…“