Niederlagen von Luke Littler sind wahrlich eine Seltenheit. Wenn sie allerdings mit einem Average von nur 79,02 Punkten gegen einen Gegner ohne große Bekanntheit stattfinden, dann erregen sie noch einmal mehr Aufmerksamkeit.
Littler blamabel - Deutscher überrascht
Das 17 Jahre alte Wunderkind jedenfalls blamierte sich nahezu bei den Players Championships 13 in Milton Keynes. Beim ersten der zwei Tagesturniere am Dienstag schied Littler sang- und klanglos gegen Robert Grundy mit 5:6 aus.
Darts-Wunderkind ohne Powerscoring
Der in der Pro Tour Order of Merit an 13 gesetzte Littler führte dabei gar noch mit 4:2, brach dann allerdings ein. In den Legs sieben bis neun spielte der Engländer immer unter 70 Punkten im Durchschnitt, einmal gar unter 60 – außergewöhnlich in seinen Sphären.
Und auch im entscheidenden Leg konnte Littler einen 16-Darter nicht im Ansatz gefährden und stand selbst noch bei 104 Punkten Rest, als sein Gegner zum Match checkte.
Littler-Pleite ohne Folgen
Besonders interessant sind die Players-Championship-Events für die Teilnahme am World Matchplay. Denn wer ab dem 13. Juli beim prestigeträchtigsten Turnier nach der WM in den Winter Garden‘s anwerfen will, muss am Mittwochabend entweder unter den besten 16 Spielern der Order of Merit – oder den besten 16 Plätzen der Pro Tour Order of Merit (die besten 16 Spieler der Welt ausgeklammert) – stehen.
Littler darf dahingehend immerhin durchatmen. Der Youngster hat in der laufenden Saison bereits so viel Preisgeld eingeheimst, dass er seine erste Teilnahme am Matchplay sicher hat.
Verpasst Clemens das World Matchplay?
Hingegen wird es für den Deutschen Gabriel Clemens eng. Der „German Giant“ überzeugte zwar in der ersten Runde mit einem 101er Average gegen Josh Payne (6:1), doch konnte daran in der zweiten Runde gegen Owen Bates nicht anknüpfen.
Clemens verlor mit 3:6 und spielte dabei nur einen Average von 88,25 Punkten. Damit rückt eine Teilnahme beim World Matchplay in weite Ferne. Dafür müsste er beim 14. Players-Championship-Turnier am Mittwoch weit kommen, denn in der Pro Tour Order of Merit liegt er 13.000 Pfund hinter James Wade. Der Engländer belegt aktuell den begehrten 16. Platz.
Deutsche scheiden früh aus
Wie Littler in der ersten Runde schieden drei Deutsche aus: Ricardo Pietreczko verlor gegen Cameron Menzies (3:6), Paul Krohne unterlag Danny van Trijp (5:6) und Lukas Wenig kassierte gegen William O‘Connor eine Niederlage (2:6).
In der zweiten Runde setzte erst Martin Schindler ein und verlor direkt mit 5:6 gegen den Niederländer Martijn Dragt. Zudem war nach ihren Auftaktsiegen für Daniel Klose (3:6 gegen Kim Huybrechts) und Florian Hempel (2:6 gegen Ricky Evans) Schluss.
Gotthardt sorgt für Überraschung
Hempel trumpfte allerdings in der ersten Runde auf, indem er Chris Dobey im Decider mit 6:5 schlug. Dabei spielte der Kölner im entscheidenden Leg einen 107er Average und checkte mit dem 14. Dart.
Bester Deutscher am Dienstag war Kai Gotthardt, der sich überraschend bis ins Achtelfinale spielte. Dort schied er dann jedoch gegen Cam Crabtree mit 4:6 aus. Zuvor schlug er Jelle Klaasen (6:3), Brendan Dolan (6:5) und Patrick Geeraets (6:5). Gotthardt besitzt keine Tour Card und war nur als Nachrücker von der Challenge Tour dabei.
Den Tagessieg holte sich am Ende Ross Smith mit einem 8:7-Finalerfolg über Wesley Plaisier. Dabei spielten beide Akteure ein hohes Niveau: Smith kam auf einen Average von 107,35 und sein Gegner durchschnittlich auf 104,79 Punkte pro Aufnahme.