Dieser Sieg lässt die Darts-Welt aufhorchen.
Fiasko in Graz: Was war los mit MvG?
Im Halbfinale der Austrian Darts Open 2023 in Premstätten bei Graz verpasste Josh Rock niemand Geringeres als Michael van Gerwen einen Whitewash. Mit 0:7 schickte der Nordire den dreimaligen Weltmeister nach Hause.
Nach dem letzten Wurf konnte er selbst kaum glauben, was ihm da gelungen war. Ungläubig starrte er ins Publikum, als der Sieg in trockenen Tüchern war. Jungstar Rock hatte sich damit ein verspätetes Geburtstagsgeschenk gemacht. Erst am 13. April war er 22 Jahre alt geworden.
Rock verlor dann das Finale gegen Jonny Clayton, die ekstatischen Fans in der österreichischen Steiermark feierten beide intensiv.
Michael van Gerwen demontiert: Josh Rock kann es selbst nicht fassen
Van Gerwen stand in der Partie gegen Rock völlig neben sich, schaffte bei einem Average von 87,11 keinen einzigen Checkout bei acht Versuchen. Rock dagegen war mit einem Drei-Dart-Durchschnitt von 95,65 bei den Finishes nervenstark, versenkte 7 von 10 der geforderten Doubles.
Dass er van Gerwen so leicht schlagen konnte, verblüffte Rock nachhaltig, noch beim Interview nach dem Finale verzog er erstaunt das Gesicht, als der Whitewash angesprochen wurde: „Ich war überrascht“, hielt er fest. Im Achtelfinale des Grand Slam of Darts im vergangenen November hatte sich van Gerwen noch mit 10:8 gegen das aufstrebende Phänomen aus der Kleinstadt Antrim durchgesetzt.
Der Triumph von Rock lässt die Worte von Peter Wright nachklingen. „Für mich ist er das größte Talent auf der Welt. Ich denke eines Tages wird er die Nummer eins der Welt sein“, prognostizierte „Snakebite“ bereits vor der Weltmeisterschaft im Ally Pally bei SPORT1.
Und apropos Ally Pally: Dort trafen Rock und Jonny Clayton im Achtelfinale aufeinander. Zwar konnte sich „The Ferret“ am Ende mit 4:3 durchsetzen, musste aber hart um diesen Sieg kämpfen. „Josh in den ersten drei Legs, da dachte ich nur: ‚Oh, mein Gott! Mach mal halblang‘“, zeigte er sich nach dem Match bei SPORT1 beeindruckt.
Claytons Routine triumphiert über Rock
In der Steiermarkhalle in Premstätten kam es im Finale dann zur Neuauflage der WM-Partie gegen Clayton. Und auch diesmal hatte der Waliser wieder das bessere Ende für sich. Mit 8:6 holte er sich den Sieg und wurde danach mit „Super-Jonny“-Sprechchören gefeiert.
Aber auch hier musste der 48-Jährige wieder eine Topleistung aufbieten. Sein Kontrahent zauberte einen Drei-Dart-Average von 101,47 Punkten ans Board und nutzte die Hälfte seiner Checkout-Möglichkeiten.
Zwar war die aktuelle Nummer sieben der PDC Order of Merit mit 101,36 Punkten im Schnitt und gut 42 Prozent verwandelter Leg-Darts nicht ganz auf Augenhöhe, konnte diesen Abstand jedoch mit seiner Routine wettmachen.
Nichtsdestotrotz zeigte sich Rock nach dem Match sichtbar beseelt: Clayton sei der „bessere Spieler“ gewesen, er selbst sei aber „glücklich, das Finale erreicht zu haben“. Unisono sprachen Rock und Clayton auch einen Dank an die „fantastischen“ Fans aus.