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Basketball: Sogar die Rivalen verneigen sich vor diesen Bayern

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Basketball: Sogar die Rivalen verneigen sich vor diesen Bayern

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Haben diese Bayern kein Limit mehr?

Die Basketballer des FC Bayern dominieren das deutsche Duell gegen ALBA Berlin. Gerade die Deutlichkeit überrascht und könnte bei der Konkurrenz in Zukunft für viele Probleme sorgen.
FC Bayern München - ALBA BERLIN: Highlights | EuroLeague
Die Basketballer des FC Bayern dominieren das deutsche Duell gegen ALBA Berlin. Gerade die Deutlichkeit überrascht und könnte bei der Konkurrenz in Zukunft für viele Probleme sorgen.

Es liefen gerade die letzten Sekunden des dritten Viertels beim Duell der deutschen Basketball-Giganten Bayern München und ALBA Berlin, als der aktuelle Klassenunterschied der Dauerrivalen auch auf dem Scoreboard endgültig deutlich wurde. Mit einem spektakulären Buzzer Beater von hinter der Mittellinie stellte Oscar da Silva auf 96:56. Die Halle tobte, die Basketballer des FC Bayern führten mit satten 40 Punkten und deklassieren ihren größten nationalen Rivalen.

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Im letzten Viertel betrieb ALBA dann zwar etwas Schadensbegrenzung, doch der 115:86-Erfolg der Münchener unterstrich den aktuellen Klassenunterschied beider Teams. Besonders eklatant: Hätte Bayern mit voller Kapelle weitergespielt, wäre das Ergebnis wohl noch deutlicher ausgefallen, den Berlinern hätte ein völliges Debakel gedroht.

Doch da das Spiel entschieden war, konnte Bayern-Trainer Gordon Herbert schon früh im Spiel die Rotationsmaschine anwerfen. Die fünf Starter der Bayern schauten im gesamten letzten Viertel zu, dafür durften mit Brankovic (knapp zehn Minuten), Madar (knapp 17 Minuten) und Yebo (knapp 14 Minuten) auch die Spieler ran, die zuletzt in der EuroLeague nahezu gar nicht zum Einsatz gekommen waren.

Und trotzdem kratzen die Bayern an einigen ihrer Allzeit-Rekorde in der europäischen Königsklasse. Mit 115 Punkten erzielten sie nur einen Zähler weniger als beim bisherigen Rekordspiel, stellten dabei den eigenen Dreierrekord (18) ein, holten ihren dritthöchsten Sieg und gewannen erstmals seit April 2022 in Europa wieder ein Spiel mit mehr als 20 Punkten Vorsprung. Der deutsche Klassiker wurde zur Einbahnstraße, der auch die Frage offen lässt: Sind diese Bayern der deutschen Konkurrenz endgültig enteilt?

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ALBA-Trainer Gonzalez über Bayern: „Ein fantastisches Team“

„Sie haben unglaubliche Qualität und sind gerade von der Dreierlinie extrem gefährlich. Zudem sind sie unter dem Korb extrem physisch, was es sehr schwer macht, sie zu verteidigen, weil ihre Big Men zudem auch gut passen können und ihre Schützen finden. Das macht sie zu einem fantastischen Team“, lobte ALBA-Trainer Israel González den Gegner auf SPORT1-Nachfrage.

So stark und dominant die Bayern gegen ALBA auftraten, muss zur Entlastung der Berliner aber auch klar festgehalten werden, dass diese 48 Stunden zuvor gegen Mailand gespielt hatten und in München extrem ersatzgeschwächt antreten mussten. Unglaubliche sieben Stammkräfte fehlen aktuell.

Den Kader musste ALBA deshalb mit drei Spielern aus dem eigenen Nachwuchs auffüllen, Anton Nuffer stand sogar in der Starting Five und spielte immerhin 11 Minuten. So bitter das Verletzungspech bei den Berlinern ist, so deutlich macht es auch den mittlerweile großen Unterschied zwischen den beiden besten deutschen Mannschaften.

Während die Berliner auf dem Zahnfleisch gehen, sitzen bei Bayern trotz der Verletzungen von Kapitän Vladimir Lucic und Weltmeister Niels Giffey, Spieler wie Danko Brankovic, Yam Madar und Kevin Yebo, regelmäßig nur auf der Bank. Gerade Yebo, der in der vergangenen Saison in der BBL zum erweiterten MVP-Kreis zählte, würde dem aktuellen ALBA-Kader gut zu Gesicht stehen. Es kann als sicher angesehen werden, dass auch die Berliner den 28-Jährigen gerne verpflichtet hätte, doch dieser wechselte trotz der Aussicht auf weniger Spielzeit zu den finanzkräftigeren Münchenern.

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„Unser Budget erlaubt es uns nicht immer, große Sprünge oder Transfers zu machen“, erklärte ALBA-Sportdirektor Himar Ojeda unlängst im Podcast Dyn Timeout: „Ich habe über den Sommer versucht, mindestens vier verschiedene deutsche Spieler zu holen, gerade auf der großen Position, aber es hat nicht funktioniert. Sie haben sich für andere Optionen entschieden. Aus verschiedenen Gründen, aber wohl auch aus finanziellen Gründen.“ Konkrete Namen nannte Ojieda nicht. Einer der Option könnte aber Yebo gewesen sein.

Star-Coach lobt: „Nur Bayern spielt guten Basketball“

Im Star-Ensemble der Bayern spielt Yebo bisher nur eine Nebenrolle, aktuell aber auch deshalb, weil es bei seinen Teamkollegen so gut läuft. Die Bayern sind mit einer Bilanz von 5:2-Siegen Tabellenführer der Bundesliga und liegen mit einer Bilanz von 7:3 auch in der EuroLeague mit Platz vier klar auf Playoff-Kurs.

Neben des sportlichen Erfolges begeistert der Double-Sieger aber gerade mit seinem spektakulären Offensive-Basketball. Kein Team in Europa erzielte in der bisherigen Saison mehr Punkte. So flüssig wie aktuell lief das Spiel der Bayern schon seit Jahren nicht mehr. Vielleicht ist der Basketball, den Erfolgscoach Gordon Herbert spielen lässt, sogar der beste und attraktivste der Vereinsgeschichte.

Sogar die Gegner schwärmen vom flüssigen Bayern-Spiel. Olympiakos-Star Nikola Milutinov erklärte im SPORT1-Interview: „Sie spielen gerade fantastisch. Wenn sie ihren Rhythmus finden, wird es extrem schwer, sie zu verteidigen.“

Noch einen Schritt weiter ging sogar Star-Trainer Sarunas Jasikevicius von Fenerbahce Istanbul, der erklärte: „Ich weiß nicht, wer wirklich guten Basketball spielt, wahrscheinlich nur Bayern gerade.“

Auf dem Weg in die europäische Spitze scheint Bayern aktuell zu sein, für die nationale Konkurrenz könnte dies düstere Zeiten bedeuten. Denn schon in der vergangenen Saison gewannen die Bayern das nationale Double souverän, obwohl sie sowohl in der BBL als auch in Europa (15. Platz mit einer Bilanz von 13:21) deutlich schwächer spielten.

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Weiler-Babb will Erfolge nicht zu hoch hängen

Für die heimische Konkurrenz reichte es mit der individuellen Qualität im Kader trotzdem. Trotz spielerischer Defizite holte man nach einem 3:1 in der Finalserie gegen den Dauerrivalen ALBA den Titel. In diesem Jahr scheint die individuelle Qualität noch mal höher zu sein, zudem schwächelt ALBA mit Platz 18 in der EuroLeague und Platz zehn in der BBL.

Nationalspieler Nick Weiler-Babb schreibt den Konkurrenten trotzdem noch nicht ab, wie er nach dem Spiel bei SPORT1 erklärte: „Sie sind immer das Team, was man in Deutschland schlagen muss. Sie hatten schon öfter Saisons, wo sie im ersten Teil nicht so gut gespielt haben und am Ende der Saison trotzdem erfolgreich waren. Deswegen werde ich das Spiel heute nicht überbewerten.“

Hinzu kommt, dass ALBA nicht die einzige starke Mannschaft in Deutschland ist. Auch andere Teams können in der BBL gefährlich werden, das zeigte spätestens ratiopharm Ulm mit dem überraschenden Meister-Triumph 2023. Und auch diese Saison zeigt, dass die Bayern für die nationale Konkurrenz nicht unschlagbar sind.

So unterlagen die Bayern bei den MHP Riesen Ludwigsburg (70:78) und beim Mitteldeutschen BC (75:79). Beide Niederlagen können aber durchaus durch die Erschöpfung der Bayern erklärt werden. Vor dem Ludwigsburg-Spiel hatten die Bayern keine 48 Stunden zuvor ein vorgezogenes Spiel gespielt, für Ludwigsburg dagegen war es das erste Saisonspiel.

Noch stressiger war das Bayern-Programm vor der Niederlage beim MBC: Nach zwei Spielen unter der Woche und dem Spielende gegen Paris am Donnerstagabend deutlich nach 23 Uhr, mussten die Bayern schon am Samstag um 16 Uhr wieder ran. Geschäftsführer Marko Pesic hatte sich deshalb extrem über die Ansetzung der BBL beschwert.

Als Ausrede darf das straffe Programm auch aufgrund des breiten Kaders sicher nicht angesehen werden, eine Erklärung für die beiden Niederlagen in der BBL ist es aber schon. Zudem die Bayern gerade in den Spitzenspielen der BBL bisher nicht viel anbrennen ließen. Sowohl der Zweite Chemnitz, der Vierte Würzburg und der Fünfte Bonn (im Pokal) wurden besiegt. Nur gegen den Dritten aus Ulm hat Bayern bisher noch nicht gespielt.