Red Bull steht unter Druck.
Warum Red Bull liefern muss
Der österreichische Rennstall muss in dieser Saison seinem Heilsbringer und Superstar Max Verstappen ein Paket aus Chassis und Honda-Motor liefern, mit dem er aus eigener Kraft Weltmeister werden kann.
SPORT1 erfuhr: Es gibt eine Leistungsklausel im bis 2023 laufenden Vertrag, die Red Bull erfüllen muss. (Rennkalender der Formel 1 2021)
Marko bestätigt Klausel im Verstappen-Vertrag
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko zu SPORT1: "Ja, es gibt eine Performance-Klausel. Ich möchte nicht in Details gehen, aber sie besagt mehr oder weniger, dass Max aus eigener Kraft um Rennsiege und die WM mitfahren kann. Kann er das, verlängert sich sein Vertrag. Wenn nicht, wäre er frei."
Was aber bedeutet aus eigener Kraft? Wie SPORT1 erfuhr, geht es um durchschnittlich etwa drei Zehntelsekunden pro Runde, die Verstappens Red Bull nicht auf das jeweils beste Auto verlieren darf. Jeder geht dabei vom Mercedes aus.
Heißt aber auch: Red Bull muss sich steigern, denn trotz zweier Saisonsiege 2020 und dem dritten Platz in der Fahrerwertung hätte Red Bull in der vergangenen Saison diese Performance-Klausel nicht erfüllt. Der Rückstand zu Branchenprimus Mercedes und dort speziell zu Superstar und Rekordweltmeister Lewis Hamilton betrug im Durchschnitt eine halbe Sekunde.
Schielt Verstappen auf Mercedes-Cockpit für 2022?
Marko weiß, dass von Red Bull mehr kommen muss. Der Red-Bull-Doc: "Das ist unser Ziel und ich glaube daran, nicht nur wegen Max, sondern weil es in unserer DNA liegt, gewinnen zu wollen." Der 77 Jahre alte Grazer ergänzt: "Wir sind auf Kurs und ich denke, wir können die Klausel erfüllen." Auch deshalb nimmt Red Bull ab 2022 die Motoren selbst in die Hand, mit Honda war man nicht immer zufrieden.
Klar ist: Für Verstappen gibt es im Moment nur die Wahl, bei Red Bull zu bleiben oder zu Mercedes zu wechseln. Wie passend, dass das Weltmeisterteam erst einmal nur für die Saison 2021 mit Lewis Hamilton verlängert hat und für 2022 zwei freie Cockpits hat. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)
Ex-Formel-1-Fahrer und Verstappens-Landsmann Robert Doornbos, der gute Kontakte zum Lager des 23-Jährigen hat, sagte zu Motorsport.com: "Alles hängt von diesem Jahr ab. Mercedes weiß das und Red Bull auch. Max geht nicht zu Ferrari, aber Mercedes wäre natürlich eine attraktive Option. Red Bull muss zusammen mit Honda alle Register ziehen, um sicherzustellen, dass Verstappen seinen Vertrag erfüllen will."