Es war eine der spektakulärsten Wrestling-Aktionen des Jahres. Und es lag nicht nur an dem Mann, der sie ausgeteilt hat.
WWE-Star gibt Deutschen Tipps
Ein Salto-Flug auf den Gegner - brutal ausgebremst mit einem beidbeinigen Tritt: Mit dieser Move-Folge verblüfften Braun Strowman und Apollo Crews im Hauptkampf der WWE-Show Monday Night RAW in der Nacht nicht nur die Fans, sondern auch die Legenden des Geschäfts.
"So etwas wie diesen Tritt von Braun Strowman habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Unglaublich!", staunte bei Twitter Mick Foley, ein Mann, der selbst für viele unglaubliche Wrestling-Momente verantwortlich ist.
Und dieses Lob gebührt auch Gegner Crews, dem Mann, der diesen Tritt mit seiner Flug und (Bruch-)Landekunst erst richtig zur Geltung gebracht hat (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Einer der besten WWE-Athleten
Crews gehört aus athletischer Sicht zu den größten Talenten bei WWE: Ein 110-Kilo-Mann, der durch die Luft segelt wie ein Leichtgewicht - und damit vor einem den Karriere-Sprung gemacht hat, von dem inzwischen mehrere deutsche Wrestling-Talente träumen.
Der als Sesugh Uhaa in Sacramento geborene Crews hat WWE durch eine Reihe herausragender Matches in der US-Independent-Szene, Japan und Europa auf sich aufmerksam gemacht.
Auch in Deutschland war er aktiv, bestritt eine Reihe von Matches bei der aktuell größten deutschen Liga Westside Xtreme Wrestling. "Ich weiß noch, dass die Fans großartig waren", erinnert er sich im Gespräch mit SPORT1.
Als Uhaa Nation traf Crews auch mehrfach auf Axel Tischer, der nun als Alexander Wolfe bei der WWE-Entwicklungsliga NXT antritt. An gleicher Stelle arbeitet nun auch der frisch verpflichtete Axel Dieter Jr. auf seinen Durchbruch hin (während Tim Wiese, The Machine weiterhin keine Einigkeit mit WWE erzielt hat).
"Man muss ein spezieller Typ Mensch sein"
Was Crews den deutschen Hoffnungen empfiehlt? Vor allem eines: Hingabe.
"Man muss hart arbeiten und es zu hundert Prozent wollen", sagt er: "Es reicht nicht, es nur ein bisschen zu wollen, es ist eine Lebensaufgabe."
Als Wrestler sei man ständig unterwegs, "viel weg von der Familie", warnt der junge Vater: "Man muss viele Opfer bringen - und sollte Reisen mögen. Man muss ein spezieller Typ Mensch sein, um WWE-Star zu sein."
Crews arbeitet am Entertainment-Faktor
Crews will bei WWE auch gerne noch mehr erreichen, als ihm bislang gelungen ist.
Vor allem in Sachen Unterhaltungstalent - bei WWE mindestens so wichtig wie das athletische Können - offenbarte er bislang Schwächen. Nicht umsonst wurde ihm vor kurzem Titus O’Neil an die Seite gestellt, der seine Stärken eher im Entertainment-Bereich hat.
Zusammen formen die beiden "Titus Brand", eine Parodie auf allzu geschäftstüchtige US-Sportstars (wie zum Beispiel die eben erst bei WWE aufgetretene Ball-Familie). Unter anderem geben sie regelmäßig Pressekonferenzen - vor leeren Presserängen.
Das Ziel: Hauptkampf bei WrestleMania
Die "Titus Brand" ist ein Comedy-Act, aber für Crews auch eine ernsthafte Entwicklungschance.
"Ich will mich reinhängen, im Ring, aber auch indem ich an meinem Charakter feile, die Fans noch mehr mit mir vertraut mache", sagt er.
Unmut darüber, dass das bislang noch nicht recht geklappt hat, spürt Crews nach eigenen Angaben nicht.
"Ich denke, jeder hier hat das Gefühl, dass er noch mehr schaffen könnte, als das, was er geschafft hat", sagt er: "Klar, ich bin hergekommen, mit dem Ziel Champion zu werden, einen WrestleMania-Hauptkampf zu bestreiten. Ich bin aber erst ein Jahr da und erst 29, ich habe noch viel Zeit."