Er war einer der größten Wrestling-Stars bei WWE. Er ist nun ein erfolgreicher Schauspieler und Bond-Bösewicht. Und er sagt, was er denkt.
Batista rechnet mit WWE-Fans ab
Dave Batista - im Ring nur: Batista - hat sich im Interview-Podcast The Writer's Room den Frust über sein missglücktes Comeback 2014 in gewohnter Offenherzigkeit von der Seele geredet.
Zielscheibe seiner Kritik: die WWE-Bosse, aber auch die Fans.
Die hatten ihn seinerzeit mit ständigen Negativreaktionen bedacht, obwohl er zu Beginn als Babyface, also als Guter, zurückgekehrt war - in einer Heftigkeit, die Batista ihnen übelnimmt.
Batista vermisst Respekt der WWE-Fans
"Das war ein persönlicher Angriff", findet er: "Das hatte nichts mehr mit Show und Unterhaltung zu tun. Es war persönlich."
Generell habe sich das WWE-Publikum zum Negativen verändert: "Das Publikum will die Show nicht mehr nur ansehen oder ein Teil von ihr sein. Es will selbst die Show sein." Batista geht das zu weit: "Wenn du das Highlight der Show sein willst, geh' in eine verdammte Wrestlingschule."
Die Wrestler "prügeln sich die Seele aus dem Leib, um die Fans zu unterhalten - und man hat nicht den Respekt, sich einfach die Show anzusehen? Es geht um Interaktion, ja, aber versucht nicht, die Show zu stehlen und irgendwas zu rufen, was absolut nichts mit dem zu tun hat, was im Ring passiert. Leute, schenkt den Wrestlern eure Aufmerksamkeit, seid Fan, das ist euer Job."
Aus Batistas Sicht hätten viele Fans etwas verpasst, weil sie sich selbst zu wichtig genommen hätten, zum Beispiel seine für ihn sehr gelungenen Matches mit Dolph Ziggler: "Die Leute waren so beschäftigt damit, nach CM Punk zu rufen, oder 'You suck!' oder 'Buh-tista!', dass sie dabei viel gutes Wrestling versäumt haben. Das hat wirklich meine Gefühle verletzt, das ist eine Schande."
Tägliche Diskussionen mit Boss Vince McMahon
Ironischerweise kritisiert Batista WWE-Chef Vince McMahon aber auch dafür, dass er nicht vorausgesehen hatte, dass er als Publikumsliebling nicht mehr funktionieren würde:
"Vince wollte, dass ich als Babyface zurückkomme. Ich habe ihm gesagt: 'Das wird nicht funktionieren, ich bin ein Böser. Die Fans wollen mich als Böser.' Er hat geantwortet: 'Nein, sie vermissen dich. Sie lieben dich.' Und ich habe gesagt: 'Das wird so in etwa zwei Sekunden anhalten.'"
Generell sei er 2014 im ständigen Clinch mit den WWE-Oberen über die Ausrichtung seines Charakters gewesen: "Ich stand jeden Tag vor Vinces Büro und wollte mit ihm reden. Er wollte mich den Fans reinwürgen, als Babyface, und es wurde schlimmer und schlimmer."
Gekicher über den Film-Hit
Das missglückte Comeback endete im Juni des Jahres - obwohl Batista offen für einen längeren Verbleib gewesen wäre.
Er verrät in dem Interview, dass er beim SummerSlam 2014, der zweitgrößten WWE-Show wieder in den Ring, steigen wollte, zu der Zeit, in der sein bislang größter Filmerfolg "Guardians of the Galaxy" veröffentlicht wurde:
"Ich habe sie gefragt: Wäre das nicht toll, wenn ich gleichzeitig bei WWE und dem Nummer-1-Film der Welt auftreten würde? Da haben sie irgendwie gekichert und gemeint: Wir wissen ja nicht, ob der Film wirklich so groß wird. Das war ein sehr unangenehmer Moment."