Nicht nur der deutsche Torwart Kevin Trapp erlebt bei Paris Saint-Germain derzeit harte Zeiten, auch andere Stars des französischen Meisters haben mit dem neuen Trainer Unai Emery zu kämpfen - allen voran Neuzugang Hatem Ben Arfa.
Nicht nur Trapp: Emery mischt PSG auf
Während Trapp in den letzten drei Spielen seit seiner Degradierung zur Nummer zwei hinter Alphonse Areola immerhin auf der Bank Platz nehmen durfte, schafft es Ben Arfa aktuell nicht einmal in den Spieltagskader.
"Das ist eine rein sportliche Entscheidung. Es gibt Spieler, die bereit sind - und solche, die es nicht sind", erklärte Emery die Nichtberücksichtigung des französischen Nationalspielers am Montag auf einer Pressekonferenz.
Emery zu Ben Arfa: "Du bist nicht Messi!"
Intern hat der spanische Trainer, der vor der Saison von Europa-League-Sieger FC Sevilla in die französische Hauptstadt kam, offenbar jedoch deutlichere Worte gewählt.
"Du bist nicht Messi!", soll Emery laut L'Equipe im Kreise der Mannschaft an Ben Arfa gerichtet gesagt haben: "Du kannst die Spiele nicht alleine gewinnen."
Fünf Mal durfte der 29-Jährige bisher in dieser Saison für PSG ran, davon nur ein Mal über 90 Minuten - im Supercup beim 4:1 gegen Olympique Lyon, wo Ben Arfa zum 3:0 traf.
Seine vorerst letzte Chance bekam Ben Arfa am 9. September beim 1:1 gegen St. Etienne. 68 Minuten langte durfte er sich austoben, konnte aber nicht überzeugen.
Seither steht für ihn - ähnlich wie für Trapp - nur noch Training auf dem Programm. Dort allerdings soll sich Ben Arfa derzeit nicht gerade mit Ruhm bekleckern.
Ben Arfa fordert Gespräch mit PSG-Boss
"Hatem ist im Training schlechter geworden. Man merkt, dass er frustriert ist", sagte ein Insider der L'Equipe.
Um wieder auf die richtige Bahn zu kommen, soll Ben Arfa nach zwei Stippvisiten seines Beraters bei der sportlichen Leitung um Patrick Kluivert nun ein Gespräch mit Klub-Präsident Nasser al-Khelaifi gefordert haben. Beim Spiel gegen Dijon saß Ben Arfa auf der Tribüne demonstrativ neben einem Vertrauten des PSG-Bosses.
Die Teamkollegen stehen derweil offenbar hinter ihrem neuen Kollegen. So erklärten Thiago Motta und Adrien Rabiot nach eben jenem Spiel, Ben Arfa dabei helfen zu wollen, "wieder der Spieler zu werden, der er vergangene Saison in Nizza war".
Dort hatte der Offensivkünstler in 34 Ligaspielen satte 17 Tore erzielt und damit erheblichen Anteil an der Qualifikation für die Europa League.
Trapp zuletzt Nummer zwei hinter Areola
Auch Kevin Trapp war in der vergangenen Saison noch Leistungsträger und beim Double-Gewinn die uneingeschränkte Nummer eins im PSG-Tor. Nach nur zwei Siegen aus den ersten vier Liga-Spielen beförderte Emery aber plötzlich Eigengewächs Alphonse Areola zwischen die Pfosten.
Das Problem, sowohl für Ben Arfa als auch für Trapp: Im ersten Spiel nach der Ausbootung der beiden überzeugte PSG in der Königsklasse gegen Arsenal - auch wenn es am Ende unglücklich nur zu einem 1:1 reichte. Und im Anschluss folgten zuletzt zwei deutliche Liga-Siege bei SM Caen (6:0) und gegen Dijon (3:0).
Es gibt also kaum Gründe, an der aktuellen Hackordnung im Team etwas zu ändern, auch wenn Emery im Fall Trapp noch einmal betonte: "Ich spreche nie von einer Nummer eins und einer Nummer zwei. Ich vertraue beiden Torhütern. Wir werden uns für die nächsten Spiele etwas überlegen."