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Handicap im Golf: Warum die Stammvorgabe so wichtig ist

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Handicap im Golf: Warum die Stammvorgabe so wichtig ist

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Warum das Handicap so wichtig ist

Im Golf gibt es viele Begriffen, die wie eine Geheimsprache wirken. Einen Begriff hat jeder schon mal gehört – Handicap. SPORT1 erklärt, was es damit auf sich hat.
Golf: Über Handicap und Stammvorgabe Das Handicap ermöglicht es, dass Spieler unterschiedlicher Stärke miteinander eine Runde drehen können
Golf: Über Handicap und Stammvorgabe Das Handicap ermöglicht es, dass Spieler unterschiedlicher Stärke miteinander eine Runde drehen können
© Getty Images
Manuel Habermeier
Im Golf gibt es viele Begriffen, die wie eine Geheimsprache wirken. Einen Begriff hat jeder schon mal gehört – Handicap. SPORT1 erklärt, was es damit auf sich hat.

Im Golf wimmelt es ja nur so von komischen Begriffen, die Nicht-Golfern oft wie eine Geheimsprache vorkommen. Aber einen Ausdruck hat jeder schon mal gehört – Handicap. Doch obwohl das Wort jeder kennt, ranken sich darum die meisten Mythen im Golfsport.

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Ein Minus davor ist immer gut! Man muss möglichst nah an die Null rankommen! Man darf nur mit Golfern spielen, die das gleiche Handicap haben! Diese und noch weitere Aussagen sind beim Thema Handicap immer wieder zu hören.

Aber die sind alle falsch. Ganz im Gegenteil, das Handicap trennt die Golfer nicht, sondern es bringt sie sogar zusammen. Und damit das Handicap in Zukunft wirklich kein Handicap mehr in Gesprächen ist, erklärt SPORT1 das Mysterium. (Alle Golfbegriffe in diesem Text sind im SPORT1 Golf-Lexikon erklärt)

Was ist das Handicap im Golf?

Zuerst mal das Grundlegende. Was ist das Handicap oder abgekürzt HCP eigentlich? Ist es wirklich ein geheimer Zahlencode, der festschreibt, wer mit wem auf den Kurs darf?

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Nein, ganz im Gegenteil. Über die möglichen Golfpartner und das Ansehen der einzelnen Spieler sagt das Handicap gar nichts aus.

Das Handicap, im Deutschen auch als Stammvorgabe oder nur Vorgabe bezeichnet, dient lediglich zur Vergleichbarkeit des Spielerpotenzials und ist international gültig. Sprich, mit dem Handicap kann ein schlechterer Spieler problemlos mit einem besseren Spieler auf die Runde gehen und diesen sogar besiegen. Wie dies genau funktioniert, wird später erläutert.

An dieser Stelle kann man gleich mit den ersten beiden Mythen aufräumen. Das Handicap ist kein Statussymbol oder Ranking eines Golfers, sondern lediglich die Einschätzung seiner Spielstärke. Dazu sorgt das Handicap für mehr Miteinander im Golfsport, anstatt für Abgrenzung.

Damit ist Golf eine Seltenheit im Sport, denn es ist ohne Probleme möglich, dass Golfspieler mit unterschiedlicher Spielstärke gegeneinander antreten können. Dies gilt auch für ein Turnier.

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Die Berechnung des Handicaps

Jetzt steht immer noch die Frage im Raum, wie sich die Stammvorgabe zusammensetzt. Generell gibt die Vorgabe die Anzahl der Schläge an, die ein durchschnittlicher Spieler für einen regulären 18-Loch-Kurs benötigt. Dazu wird jedes Loch eines Golfplatzes mit einem Par versehen. Das Par gibt an, mit wie vielen Schlägen das Loch zu bewältigen ist. In der Regel sind das drei, vier oder fünf Schläge. Das Loch wird dann als Par3, Par4 oder Par5 bezeichnet.

Normalerweise werden laut Deutschem Golf Verband (DGV) für einen typischen Golfplatz 72 Schläge angesetzt. Braucht ein Spieler genau diese 72 Schläge hat er das Handicap 0, ein sogenannter Scratch-Golfer. Allerdings ist dieses Beispiel sehr vereinfacht.

Um überhaupt eine Vorgabe zu bekommen, muss der Spieler erst einmal seine Platzreife bei einem Club nachweisen. Dafür muss er eine Prüfung zu Regelkenntnissen und Spielfähigkeiten ablegen. Nach erfolgreicher Prüfung bekommt der Spieler automatisch das Handicap -54.

Dies ist der absolute Nullpunkt und kann nicht unterboten werden. Damit wird angenommen, dass der Spieler bei 18 Löchern jeweils drei über Par spielt und 24 Schläge mehr als die angenommenen 72 braucht. Ist vor der Zahl beim Handicap übrigens kein Vorzeichen, ist immer minus gemeint. Da die meisten Spieler ein Handicap mit minus haben, wird das weggelassen. Bei einem Handicap im Plusbereich, wird das Plus explizit genannt.

Zusätzlich fließen in die Berechnung auch noch das Course-Rating für den Spieler und der Slope-Wert des Platzes mit ein. Das Course Rating benennt den Schwierigkeitsgrad des Golfplatzes, der Slope-Wert gibt an, ob der Spieler sein Handicap auf leichteren oder schwierigeren Plätzen erreicht hat.

Ab Handicap 36 beginnt die ordentliche Vorgabe. Mit einer Vorgabe von 45 hat man die Turnierreife für Turniere der untersten Vorgabenklasse.

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Von einem guten Golfer spricht man ab einer Vorgabe von 18.

Das Handicap in der Praxis

Aber jetzt ist immer noch unklar, wie sich der Wert in der Praxis auswirkt. Angenommen, ein Spieler mit Vorgabe 36 spielt auf einem Platz mit Course Rating 72 eine Runde mit 107 Schlägen. Die Spielvorgabe berechnet sich nun aus dem Course Rating 72 und der Vorgabe 36. Die Spielvorgabe ist also 108. Da der Spieler aber nur 107 Schläge benötigt hat, hat er sich um einen Schlag verbessert.

Spielen zwei Spieler gegeneinander, ist ebenfalls das Handicap von Bedeutung. Wir nehmen wieder an, dass Spieler A ein Handicap von 18 hat und 95 Schläge benötigte. Spieler B hat eine Vorgabe von 7 und eine Runde mit 85 Schlägen gespielt. Brutto hat B gewonnen. Aber für das Nettoergebnis muss die Vorgabe von den Schlägen abgezogen werden. Dann hat A ein Ergebnis von 77 Nettoschlägen (95-18=77) und B ein Ergebnis von 78 (85-7=78). Dementsprechend hätte A mit einem Schlag gewonnen.

Unterschied zwischen Amateur und Pro

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass Handicaps und Stammvorgaben nur für den Amateurbereich von Bedeutung sind. Im Profibereich gibt es keine Handicaps mehr. Führt ein Spieler ein Handicap, dann ist klar, dass er ein Amateurspieler ist. Egal, für wie gut er sich hält. Aber die meisten Profis sind mit einem HCP-Wert um +3 in den Profibereich übergetreten.