DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die weitere Aufarbeitung der Erdogan-Affäre um die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan auf die Zeit nach der Weltmeisterschaft verschoben.
Bierhoff mit Ansage im Fall Erdogan
"Jetzt liegt der Fokus auf dem Spiel, nach der WM ist auch noch Zeit", sagte Bierhoff vor dem WM-Auftakt am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVETICKER) in Moskau gegen Mexiko.
Er rate den Spielern, "das Thema nicht ständig zu bearbeiten und Fragen dazu zu beantworten", fügte Bierhoff an. Als Basta-Politik wollte er diese Ansage jedoch nicht verstanden wissen, obwohl er am Freitag im WM-Quartier in Watutinki hinzufügte: "Ich sehe nicht die Notwendigkeit, das Thema hier noch mal aufzugreifen."
Intern beschäftige den Deutschen Fußball-Bund (DFB) "das Thema natürlich", gab Bierhoff zu. Wie DFB-Präsident Reinhard Grindel vermutet er allerdings gesellschaftspolitische Hintergründe als Ursachen für die Ablehnung der beiden Spieler durch einige Fans: "Da steckt ja mehr drin als die einzelne Aktion des Spielers."
Bierhoff will Klose zurückholen
Ex-Stürmer Miroslav Klose soll nach seiner Zeit bei Bayern München zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurückkehren, so zumindest der Wunsch von Oliver Bierhoff. "Er wird seinen Weg machen. Ich hoffe, sein Weg wird zurück zum DFB führen", sagte Bierhoff im deutschen WM-Quartier in Watutinki.
Der 137-malige Ex-Nationalspieler kümmert sich aktuell noch als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw um die Stürmer der Nationalmannschaft.
Klose übernimmt in der kommenden Saison als Trainer die U17 des deutschen Rekordmeisters. "Er wird seine Erfahrungen im Jugendbereich machen, danach werde ich mich wieder bei ihm melden", sagte Bierhoff.
Bierhoff schärft die Sinne
Abschließend schärfte der DFB-Direktor noch einmal die Sinne vor dem WM-Auftakt am Sonntag. "Mexiko ist als große Fußballnation anerkannt. Wir müssen alles herausholen. Wir sind gewarnt und wissen über die Gefährlichkeit Mexikos."
Im Hinblick auf das Turnier in Russland warnte Bierhoff: "Wir dürfen nicht denken, dass die Dinge von alleine kommen. Wir müssen von der ersten Sekunde da sein. Man darf keinen Gegner unterschätzen. Man muss den Hunger weiter haben, um Erfolge zu feiern."