Dank einer souveränen Vorstellung hat sich Italien auch im dritten Gruppenspiel durchgesetzt. Der viermalige Weltmeister gewann gegen Wales mit 1:0 (1:0) und untermauerte mit einer historischen Bestmarke die Ambitionen auf den ersten EM-Titel nach 53 Jahren vor dem Achtelfinale eindrucksvoll. Mit 30 Spielen in Folge ohne Niederlage stellte Italien seinen Rekord aus den 30er-Jahren unter Trainer-Legende Vittorio Pozzo ein. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Wales verliert und ist weiter
"Besser hätte es nicht laufen können", stellte Trainer Roberto Mancini zufrieden fest: "Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist die Mentalität dieser Jungs."
Trotz der Niederlage stehen auch die Waliser als Gruppenzweiter im Achtelfinale. Im Parallelspiel behielt die Schweiz gegen die Türkei mit 3:1 die Oberhand und muss um den Einzug in die K.o.-Runde zittern. "Wir sind müde, aber stolz. Wir sind Zweiter, das ist richtig klasse", sagte Gareth Bale.
Ex-Leipziger sieht Rot
Sein Comeback gab Mittelfeldchef Marco Verratti nach nach seiner Bänderverletzung im Knie, die er sich Anfang Mai zugezogen hatte. Nach der Pause übernahm er nach der Auswechslung von Leonardo Bonucci sogar die Kapitänsbinde.
Viel bekamen die Zuschauer im Olympiastadion in Rom in der ersten Halbzeit von den beiden Teams nicht geboten. Die Italiener kontrollierten das Geschehen auch mit einer 1b-Besetzung über weite Strecken. Aus dem Spiel heraus tat sich die Elf von Mancini allerdings schwer.
Nach einer Standardsituation ging die Squadra Azzurra kurz vor der Halbzeit in Führung. Verratti trat einen Freistoß aus dem Halbfeld an den ersten Pfosten, wo Matteo Pessina den Ball unhaltbar ins linke Eck bugsierte (39.). (Ergebnisse und Spielplan der EM)
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Bale vergibt Großchance
Nach der Pause gestaltete sich die Partie offener. Die Gastgeber hatten durch Federico Bernardeschi die Chance zum 2:0 (53.) Sein Schuss aus 30 Metern prallte jedoch nur an den Pfosten. Zwei Minuten später sah der Ex-Leipziger Ethan Ampadu die Rote Karte. Der Waliser kam gegen Bernadeschi zu spät und stieg ihm auf den Knöchel. Eine vielleicht etwas harte, aber sicherlich keine klar falsche Entscheidung von Schiedsrichter Ovidiu Hategan.
Mancini wechselt den Torhüter
Von den Walisern kam in Anschluss nicht mehr viel. Die größte Gelegenheit zum Ausgleich vergab Superstar Gareth Bale, der seit 20 Monaten oder 1005 Minuten ohne Länderspieltor ist (76.). Nach einem Freistoß zog der Offensivmann freistehend im Strafraum ab, doch sein Ball verfehlte das Tor deutlich. (Tabellen der EM)
Kurios wurde es kurz vor Schluss, als Mancini seinen Stammkeeper Gianluigi Donnarumma für Salvatore Sirigu auswechselte, obwohl der Schlussmann nicht verletzt war (88). Italien ist nun seit 1055 Minuten ohne Gegentor - und damit nur noch 88 Minuten vom Rekord der Torwartlegende Dino Zoff zwischen 1972 und 1974 entfernt.