Verstörende Szenen in Pandemie-Zeiten während des Champions-League-Gruppenspiels zwischen Stade Rennes und FK Krasnodar (1:1):
Fan-Wahnsinn in Rennes trotz Corona
Bei der Heimpartie des Ligue-1-Klubs bevölkerten etwa 5000 Zuschauer den Roazhon Park - und gaben dabei wenig auf Hygienemaßnahmen und Mindestabstand.
Auf Fernsehbildern ist klar zu erkennen, wie viele Unverbesserliche ihre Maske unter dem Kind tragen, anstatt damit Mund und Nase zu bedecken.
Besonders extrem: Als Rennes in der 56. Minute per Strafstoß in Führung ging, gerieten Fans völlig außer Kontrolle, stürmten beinahe die Bande zum Rasen und standen schreiend und ungeschützt direkt am Spielfeldrand.
Die Reaktionen bei den TV-Kommentator und in den sozialen Netzwerken tendierten danach zwischen sprach- und fassungslos bis wütend angesichts der Leichtfertigkeit in Pandemiezeiten. User fragten: "Gibt es in Rennes etwa kein Corona?"
5000 Fans im Stadion sogar zulässig
Dabei ist ein solch gefährlicher Umgang und eine derartige Zuschauerdichte im Stadion auch in Rennes untersagt - eigentlich: Frankreich gilt als absolutes Risikogebiet, in Paris herrscht inzwischen ab 21 Uhr Ausgangssperre.
Der Ausnahmezustand nur 350 km weiter südwestlich hat indes auch einen bürokratischen Hintergrund, denn: Die lokalen und nationalen Behörden haben bei der Auslastung der Stadien alleinige Entscheidungsgewalt, während die UEFA nur Empfehlungen für Rahmenbedingungen abgibt, wonach Spielstätten maximal zu 30 Prozent ausgelastet sein dürfen.
Bedeutet: Die 5000 Fans im Stadion zu Rennes waren offiziell zulässig, wie es auch auf der offiziellen Internetseite der Stadt dokumentiert ist.
Pyro-Wahnsinn in Rennes schon vor Anpfiff
Gleichwohl scherte sich während der Partie kaum jemand um Auflagen und Vernunft.
Das zeigte sich bereits vor dem Anpfiff: Das Internet-Radio Radio Roazhon twitterte eine Szene, in der mehrere Dutzend Anhänger des französischen Erstligisten ihr Team bei dessen Ankunft in Stadionnähe frenetisch mit Pyrotechnik und bar jeden Mindestabstands feiern.
Garniert mit dem Slogan: "Bretonische Leidenschaft."