Christian Streich sackte tief erleichtert in sich zusammen und stemmte seine Hände dann auf die Knie. Das Nervenspiel mit Happy End hatte den Trainer des SC Freiburg schwer mitgenommen. "Ich bin gottfroh, dass wir das mit Glück gewinnen konnten", sagte Streich nach dem 1:0 (1:0) im badischen Duell mit der TSG Hoffenheim, durch das die Breisgauer ihre Talfahrt stoppten: "Das war immens wichtig für unsere Psyche."
Freiburg zittert sich zum Derbysieg
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Nach zuletzt zwei Niederlagen sorgte Nationalstürmer Luca Waldschmidt in der 40. Spielminute per Foulelfmeter für den Treffer zum erlösenden Sieg. "Das war ganz wichtig", sagte Waldschmidt, wusste aber auch, dass sich der SC Freiburg keinen Schönheitspreis verdient hatte: "Da ist sicher noch Luft nach oben."
Streich, der nach Schlusspfiff jeden Spieler und vor allem Retter Waldschmidt umarmte, festigte mit seinem Team Platz acht, Freiburg hielt Distanz zur "Sorgenhälfte" der Tabelle und rückte bis auf einen Punkt an die siebtplatzierten Hoffenheimer heran. Die Kraichgauer kassierten nach zuvor zwei Siegen einen schmerzhaften Rückschlag im Kampf um einen Europapokalplatz.
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Der SC Freiburg hat sich aus seinem Tief befreit und den Europacup-Hoffnungen der TSG Hoffenheim einen Dämpfer verpasst. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
Den 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwaldstadion wurde zu Beginn eine temporeiche Partie geboten. Beide Mannschaften gingen offensiv zu Werke, Waldschmidt vergab per Kopf die erste gute Gelegenheit (9.).
Im Anschluss übernahmen die Gäste, die ohne Stammtorwart Oliver Baumann, den kroatischen Vize-Weltmeister Andrej Kramaric, Sargis Adamjan, Ishak Belfodil und Dennis Geiger auskommen mussten, das Kommando. Trotz guter Ansätze konnte sich die TSG in den ersten 20 Minuten aber keine echte Torchance erarbeiten. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Hoffenheim überlegen, aber ohne Erfolg
Bei diesem Manko blieb es auch Mitte der ersten Hälfte - obwohl die Hoffenheimer drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal bei Rekordmeister Bayern München (3:4) sehr gut im Spiel waren. Die Freiburger, bei denen Lukas Kübler fehlte, konnten in dieser Phase meist nur reagieren.
Nach einer knappen halben Stunde musste SC-Abwehrchef Robin Koch, der in der vergangenen Woche kurz vor einem Wechsel zu RB Leipzig stand, vom Platz. Der Innenverteidiger war nach einem Zweikampf mit dem Hoffenheimer Diadie Samassekou mit dem Kopf an eine Werbebande geprallt und hatte dabei eine Platzwunde erlitten. Für Koch kam Manuel Gulde.
Kurz darauf konnte Angreifer Munas Dabbur die große Möglichkeit zur TSG-Führung nicht nutzen (33.). Vorausgegangen war ein grober Fehler des Freiburger Mittelfeldspielers Amir Abrashi.
Waldschmidt cool vom Punkt
Dass die Gastgeber wenig später trafen, war zu diesem Zeitpunkt äußerst überraschend. Waldschmidt ließ TSG-Torwart Philipp Pentke vom Elfmeterpunkt keine Chance. Zuvor hatte der Hoffenheimer Abwehrspieler Stefan Posch den Freiburger Außenverteidiger Christian Günter gefoult. Abrashi hätte kurz darauf fast erhöht (42.). (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
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Zu Beginn des zweiten Durchgangs sorgte erst Abrashi für Gefahr (47.), dann hätte Posch seinen Fehler vor der Freiburger fast wieder gut gemacht. Der Österreicher brachte den Ball per Kopf aber nicht im Tor unter (52.). (SERVICE: Alle Ergebnisse im Überblick)
Nach einer Stunde erhöhte TSG-Trainer Alfred Schreuder das Risiko und brachte in Ihlas Bebou für Posch einen dritten Stürmer. Es war allerdings Waldschmidt, der das zweite Tor auf dem Fuß hatte (64.). Zwei Minuten später wurde Bebou per Kopf gefährlich, dann traf Hoffenheims Stürmer Christoph Baumgartner den Pfosten (68.). Der Ausgleich lag in der Luft, sollte aber nicht mehr fallen.