Die norwegische Skilangläuferin Therese Johaug hat bei der nordischen WM in Falun mit einer eindrucksvollen Demonstration ihrer Stärke Gold im Klassikrennen über 30 km geholt.
Gold für Johaug, Böhler stark
Stefanie Böhler sorgte derweil mit einem starken sechsten Platz für die beste Einzelplatzierung des deutschen Langlauf-Teams bei den Titelkämpfen in Schweden.
Johaug, die ihren dritten Titel in Falun gewann, setzte sich nach einem 23 km langen Alleingang mit 52,3 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Marit Björgen durch, Bronze ging an die Schwedin Charlotte Kalla (+1:31,6).
Vor 40.000 Zuschauern lief Böhler einen Tag nach ihrem 34. Geburtstag in der letzten Frauen-Entscheidung ein grandioses Rennen, machte auf den letzten Kilometern noch mehrere Plätze gut und lag schließlich 2:52,2 Minuten hinter der nie gefährdeten Johaug. Bei Olympia in Sotschi war Klassik-Spezialistin Böhler, die 2012 eine Krebs-Erkrankung überstehen musste, ebenfalls überraschend Sechste über 10 km geworden.
Junioren-Weltmeisterin Victoria Carl kämpfte sich wacker ins Ziel und erreichte letztlich einen achtbaren 29. Platz (+7:39,6).
Hoffnungsträgerin Nicole Fessel hatte ihren Start wegen einer akuten fiebrigen Magen-Darm-Entzündung kurzfristig abgesagt. Die 31-Jährige hatte vor zwei Jahren bei der WM in Val di Fiemme mit Platz fünf für das beste deutsche Ergebnis über diese Distanz überhaupt gesorgt.
Johaug, die ihren insgesamt siebten WM-Titel holte, war bereits 2011 mit einem Traumrennen Weltmeisterin über die längste Frauen-Distanz geworden. In Oslo lag sie beim damaligen "Marathon" im freien Stil 44 Sekunden vor Björgen.
Rekordweltmeisterin Björgen, die mit Silber ihre 22. WM-Medaille holte, war seit ihrem zweiten Platz bei Olympia 2010 hinter Justyna Kowalczyk (Polen) in Klassik-30ern ungeschlagen gewesen. Die formschwache Kowalczyk kam in Falun nur auf Platz 17.
In einem gnadenlosen Ausscheidungsrennen hatte sich Johaug bei Kilometer sieben abgesetzt und zeitweise rund 1:20 Minuten auf Björgen hinausgelaufen. Erst auf dem letzten Kilometer ließ es Johaug etwas ruhiger angehen, jubelte frühzeitig mit der Norwegen-Flagge ins Publikum.
Böhler machte derweil nicht den Fehler, dem Höllentempo der Spitzengruppe zu folgen, führte dafür lange Zeit das Feld der Verfolger an. In der Schlussphase hatte sie noch die nötigen Kräfte, um für ein Top-Ergebnis zu sorgen.