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Todesfälle von Burkhart und Poisson: Wird der Skisport gefährlicher?

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Todesfälle von Burkhart und Poisson: Wird der Skisport gefährlicher?

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Todesstürze werfen Fragen auf

Nach zwei Todesfällen binnen kürzester Zeit steht der alpine Skisport in der Kritik. Ist er zu gefährlich geworden? SPORT1 gibt Antworten darauf.
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© SPORT1-Grafik: Getty Images/instagram/mburkhart
Andreas Kloo
Nach zwei Todesfällen binnen kürzester Zeit steht der alpine Skisport in der Kritik. Ist er zu gefährlich geworden? SPORT1 gibt Antworten darauf.

Die Skiwelt ist mit dem Tod der deutschen Nachwuchshoffnung Max Burkhart erneut von einer Tragödie erschüttert worden.

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Am 13. November verstarb der französische Top-Abfahrer David Poisson nach einem Sturz im Abfahrtstraining. Am 6. Dezember erlag dann der 17-jährige Burkhart den Verletzungen, die er sich bei einem Rennunfall tags zuvor zugezogen hatte.

Zwei Tote innerhalb von drei Wochen – nachdem der Skisport zuvor 16 Jahre von Todesfällen im Spitzenbereich verschont geblieben war. 

Das wirft auch für Ski-Star Felix Neureuther Fragen auf. "Was ist momentan bitte los??? Ich verstehe es nicht!!!", schrieb Neureuther am Donnerstag auf Facebook zum Tod Burkharts, dessen Klubkollege er war.

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Ist der alpine Skisport wieder gefährlicher geworden?

SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.

Haben die beiden Todesfälle etwas miteinander zu tun?

Nein. Beim Sturz Poissons kann man durchaus nicht optimale Sicherheitsvorkehrungen für das Unglück verantwortlich machen. Hier handelte es sich um eine Trainingsstrecke im kanadischen Nakiska, die – auch aus Kostengründen – nur mit sogenannten B-Netzen gesichert war. Die Piste in Lake Louise, auf der Burkhart verunglückte, war jedoch eine Weltcup-Rennstrecke, die alle Sicherheitsstandards voll erfüllt.

Wie kam es zu den beiden tödlichen Unfällen?

Poisson stürzte an einer eigentlich ungefährlich erscheinenden Stelle. Er verlor nach einer Welle einen Ski, rutschte durch das Netz hindurch und prallte gegen einen Baum.

Auch bei Burkhart war es eine Verkettung unglücklicher Umstände. Er flog bei seinem Sturz nicht gerade in die Netze, sondern aus einem ungünstigen Winkel. So zerschnitten die Kanten seiner Ski das Netz und sein Sturz wurde nicht abgebremst. Der Partenkirchener erlitt schwerste Unterleibsverletzungen.

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Wie lassen sich solche Unfälle in Zukunft vermeiden?

Was Poisson angeht, handelt es sich um ein finanzielles Problem. Die Verbände und Teams müssten mit noch mehr finanziellen Mitteln ausgestattet werden, damit auch Trainingsstrecken optimal ausgerüstet werden. Dass das utopisch ist, stellte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier bei SPORT1 klar: "Wer das fordert, der lebt in einer anderen Welt."

Bei Burkhart ist es schwer, Sicherheitslücken festzustellen. Ohne die scharfen Kanten, die das Netz zerschnitten, kann keine Abfahrtspiste dieser Welt bewältigt werden. Ein Ansatzpunkt ist das geringe Alter des Deutschen, der schon mit 17 Jahren eine schwere Weltcup-Piste befuhr. Erfahrung auf größeren Abfahrtspisten hatte er erst seit einem knappen Jahr.

Voraussetzung für einen Start ist ein Qualifikationsmodell nach einem Punkte-System. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Doch der internationale Konkurrenzdruck lässt keine Wahl, möglichst früh den Weg auf die großen Abfahrtsstrecken zu gehen. Erfahrung ist in dieser Disziplin das A und O.

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Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, was die Sicherheit angeht?

Der alpine Skisport arbeitet seit Jahrzehnten an einer stetigen Verbesserung der Sicherheit. Die zwei- oder dreifache Absicherung durch Netze ist längst Standard, bei Abfahrten wird die ein oder andere Kurve eingebaut, um die Geschwindigkeit ein wenig zu drosseln.

Doch ein Restrisiko bleibt: "Du kannst bei all dem, was wir an Sicherheitsstandards leisten, bei einer Risikosportart mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern keine hundertprozentige Sicherheit gewährleisten", hielt Maier im Gespräch nach der Poisson-Tragödie fest.

"Vor ein paar Jahren hätte auch niemand gedacht, dass einer mit seinen Kanten ein A-Netz zerschneiden kann", sagte Maier schon vor drei Wochen und erinnerte damit eigentlich an den Unfall des seitdem querschnittsgelähmten Schweizers Silvio Beltrametti.

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Seit über zwei Jahren nutzen einige Fahrer sogar Airbags, die sich bei einem Sturz aufblasen.

Das System hat sich bewährt, es kann vor allem vor Kopf- und Rückenverletzungen bewahren. Bei Kosten von um die 1.250 Euro können oder wollen sich jedoch nur die Spitzenteams einen solchen Airbag leisten. Auch das deutsche Weltcup-Team nutzt diesen mittlerweile.

Grundsätzlich wird der Skisport immer gefährlich bleiben. Spätestens seit dem tragischen Unfall von Formel-1-Legende Michael Schumacher ist das der breiten Masse klar geworden.