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Michael Williams aus Jamaika lebt seinen Traum bei Ski-WM

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Michael Williams aus Jamaika lebt seinen Traum bei Ski-WM

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Cool Runnings im Schnee

Bei der Ski-WM dürfen auch die Exoten ran: In den Qualifikationsrennen für den Riesenslalom und den Slalom der Männer gibt sich ein Jamaikaner aus Frankfurt die Ehre und lebt seinen Traum - trotz vorerst ausbleibender Wunder.
Michael Elliot Williams-SKI-WC2013-MEN-GIANT-SLALOM-QUALIFICATION
Michael Elliot Williams-SKI-WC2013-MEN-GIANT-SLALOM-QUALIFICATION
© Getty Images
Bei der Ski-WM dürfen auch die Exoten ran: In den Qualifikationsrennen für den Riesenslalom und den Slalom der Männer gibt sich ein Jamaikaner aus Frankfurt die Ehre und lebt seinen Traum - trotz vorerst ausbleibender Wunder.

Diese alpine Ski-WM findet ja bekanntlich in Vail und Beaver Creek statt.

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Hinauf nach Beaver Creek konnte es Michael Elliot Williams freilich nicht schaffen, obwohl es von Vail aus nur 25 Kilometer sind.

Williams, 45 Jahre alt, auf Jamaika geboren, wohnhaft in Frankfurt am Main, hätte schon ein Wunder vollbringen, um am Freitag und Samstag im Riesenslalom (ab 18.15 Uhr/22.30 Uhr im LIVETICKER auf SPORT1.de) und im Slalom in Beaver Creek an den Start gehen zu dürfen.

Kein Wunder in der Quali

Das Wunder ist ausgeblieben. Aber darum geht es nicht. Am Donnerstag waren bereits und am Samstag sind noch einmal in Vail die jeweiligen Qualifikationsrennen für die WM-Wettbewerbe abgesagt: Also die Rennen der Exoten.

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Jeweils 25 können sich für den Riesenslalom und den Slalom qualifizieren, um dann wenigstens einmal auf einer Startliste mit einem Felix Neureuther, einem Marcel Hirscher oder einem Ted Ligety zu stehen.

Für Williams sind diese freien Plätze für das Hauptrennen unerreichbar. In der Qualifikation für den Riesentorlauf, die der Slowene Klemen Kosi gewann, ging es für ihn am Ende nur um schon traditionelle Duell um den vorletzten Platz, und zwar gegen Jean-Pierre Roy.

Der Widersacher aus Haiti entschied den Vergleich klar und Michael Elliott Williams aus Jamaika ging deutlich an Roy, der knapp 40 Sekunden schneller war und 83. wurde.

Aber darum geht es auch nicht.

Das Wunder von Schladming

Schon einmal ist es Williams gelungen, sich seinen persönlichen Traum zu erfüllen. Bereits bei der WM 2013 in Schladming nahm er an der Qualifikation teil - er belegte Rang 66 im Riesenslalom, Rang 43 im Slalom.

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Er tauchte dann immerhin auf der offiziellen Ergebnisliste auf, als 96. im Riesenslalom, als 63. im Slalom.

Es war irgendwie ein Wunder, denn drei Wochen vor der WM hatte sich Williams einen Kreuzbandriss zugezogen. Er fuhr dennoch, mit der Orthese einer deutschen Firma.

Williams hat einen Cousin, den er "Bruder" nennt, und eine gute Freundin durch schwere Krankheiten verloren. "Beide haben mir einmal gesagt: Du hast nur ein Leben, lebe deinen Traum", sagt er. Und Williams tut das.

Seit 2006 ist er in Deutschland, er arbeitet als Sales-Manager bei einer Schweizer Uhren-Firma, für die weite Reise zur Teilnahme an der WM hat ihm sein Chef Urlaub gewährt. "Ich bin ihm dankbar dafür", sagt Williams. Er kann seinen Traum leben.

"Das Biest der Piste"

Der Traum vom Zweit-Leben als Ski-Rennläufer begann während der Olympischen Spiele 1988.

Williams saß zu Hause in Toronto/Kanada und bejubelte "Cool Runnings", das Bob-Team aus Jamaika, das später sogar Hollywood-Ruhm erlangte. Mehr noch hatte es ihm ein gewisser Pirmin Zurbriggen angetan. Der Schweizer gewann Gold in der Abfahrt.

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"Das will ich auch", sagte sich Williams, "ich will der schwarze Zurbriggen sein, das Biest der Piste, wie Pirmin." Über das Träumen kam er zunächst aber nicht hinaus.

Zunächst Karriere als Footballer angedacht

Williams schlug eine Karriere als Football-Spieler ein, sie führte ihn von Kanada, wo er aufwuchs, auch nach Frankfurt, wo er heute lebt.

Und dann: Wieder Olympia, diesmal Vancouver 2010. Williams verfolgt, wie Errol Kerr aus Jamaika im Skicross auf Rang neun fährt, plötzlich sind die Erinnerungen an 1988 wieder da.

Als Williams noch "Schnee-Leopard" Kwame Nkrumah-Acheampong aus Ghana sieht, ist er sicher: "Was der kann, kann ich auch." Der Traum füllt sich mit Leben.

Ein Korb voll mit Kokosnüssen

"Ich wollte meinem Sohn zeigen, dass es in Ordnung ist, Träumen hinterherzujagen", sagt Williams.

Er beginnt die Jagd, fährt zum ersten Mal in seinem Leben Ski, mit 41 Jahren. Nach Schladming wollte er zu Olympia in Sotschi, das hat dann doch nicht ganz hingehauen.

Aber jetzt ist er wieder dabei. Getreu dem Motto seiner Großmutter: "One, one coco fill basket." Eine Kokosnuss nach der anderen macht den Korb voll. Oder: "Immer schön einen Schritt nach dem anderen."