Michael Rösch hat beim Biathlon-Weltcup im slowenischen Pokljuka für das beste Ergebnis eines belgischen Athleten gesorgt. Der gebürtige Deutsche belegte in der Verfolgung nach 12,5 km überraschend den sechsten Platz und ließ seinen Emotionen im Anschluss freien Lauf.
Historischer Platz 6 - Rösch weint
"Es ist ein popliger sechster Platz im Weltcup, aber das bedeutet mir so viel. Ich habe so viel aufgegeben. Aber meine Familie, meine Trainer, meine Freundin und meine Sponsoren haben mich immer unterstützt", sagte Rösch im ZDF unter Tränen: "Es ist einfach nur geil. Es ist nicht viel wert, aber für mich bedeutet das die Welt."
Rösch widmet Siebert seinen Erfolg
Dass der 33-Jährige so ergriffen war, hatte einen Grund. "Ich habe in der letzten Runde an meinen verstorbenen Trainer Klaus Siebert gedacht. Heute ist mir ein perfektes Rennen gelungen, ich habe vier Mal Null geschossen. Ich habe in der letzten Runde schon geheult", sagte Rösch und widmete ihm seinen sensationellen Erfolg.
Röschs ehemaliger Betreuer Siebert war im vergangenen April nach einer Krebs-Erkrankung verstorben.
Dass Rösch sich nach zahlreichen Rückschlägen mit einem Ein-Mann-Team wieder nach vorne gekämpft hat, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.
"Ich habe niemals aufgegeben und werde auch niemals aufgeben. Ich bin so dankbar für alle, die mich ununterbrochen und ohne Zweifel unterstützt haben. Das Niveau ist besser, ich kann mit Leuten mitlaufen, wo ich vor drei Jahren nie dran gedacht hätte, dass das wieder klappt. Man darf nie aufhören, daran zu glauben", führte Rösch, der 2006 in Turin Olympia-Gold mit der deutschen Staffel gewonnen hatte, weiter aus. Seit 2014 startet er für Belgien.
Spitze für Schempp unerreichbar
Simon Schempp verpasste als bester Starter des deutschen Ski-Verbands trotz guter Ausgangsposition den Sprung auf das Podest. Der 28-Jährige landete nach einer Strafrunde auf dem fünften Platz, es war das bislang beste Saisonergebnis für Schempp.
"Ein Fehler ist ordentlich, aber eben nicht gut genug, um nach vorne zu kommen. Man hat wieder gesehen, wie gut die Schießergebnisse sind", sagte der beste Deutsche des vergangenen Winters im ZDF.
Fourcade dominiert weiter
Seinen 51. Weltcup-Sieg feierte Dominator Martin Fourcade. Der Franzose, der bereits den Sprint gewonnen hatte und sein Konto auf vier Saisonerfolge schraubte, blieb ohne Fehlschuss und setzte sich vor dem ebenfalls fehlerfreien Norweger Emil Hegle Svendsen (+6,0 Sekunden zurück) durch. Rang drei ging an Anton Schipulin (1/+6,2) aus Russland.
Schempp war als Sechster mit einem Rückstand von 30 Sekunden auf Fourcade gestartet. Bis zur Hälfte des Rennens blieb der Abstand konstant, dann musste der Schwabe allerdings die Strafrunde drehen und endgültig abreißen lassen.
Lesser und Peiffer verpassen Top Ten
Die DSV-Athleten Erik Lesser (2) und Arnd Peiffer (1) verpassten die Top Ten als Elfter und Zwölfter knapp. Benedikt Doll (3) wurde 22., Matthias Dorfer (3) lief auf Platz 36 und lag noch vor Florian Graf (2), der 40. wurde.