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Biathlon: Der steinige Weg des Michael Rösch

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Biathlon: Der steinige Weg des Michael Rösch

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Röschs Leidensweg zurück in den Olymp

Michael Rösch wechselt die Staatsbürgerschaft und zieht bei seinen Eltern ein, um zurück in die Weltspitze zu gelangen. Nach einem jahrelangen Kampf zahlen sich die Opfer aus.
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© Getty Images
Eric Böhm, Sportinformationsdienst
Michael Rösch wechselt die Staatsbürgerschaft und zieht bei seinen Eltern ein, um zurück in die Weltspitze zu gelangen. Nach einem jahrelangen Kampf zahlen sich die Opfer aus.

Es gab Tage, da wusste Michael Rösch nicht, wie es weitergeht. Eine schwere Verletzung, Operationen, Geldsorgen, Zukunftsängste - das alles hat der charismatische Biathlet hinter sich. Der 33-Jährige gab nie auf und kämpfte sich nun sensationell zurück in die Weltspitze. Es ist die Belohnung für einen jahrelangen Kampf. 

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"Ich habe so viel aufgegeben. Viele haben mir einen Vogel gezeigt oder den Rücken zugedreht. Ich habe alles, wirklich alles, was ich habe, reingehauen", sagte Rösch: "Ich habe mir das hart erkämpft und bin so froh, wieder da zu sein. Ich liebe diesen Sport." 

Der Altenberger Rösch ist der einzige noch aktive deutsche Biathlon-Olympiasieger.

2006 gewann er mit der Staffel in Turin Gold, galt als größtes Talent, doch den ganz großen Durchbruch schaffte er nie. "Die Fehler lagen immer auf meiner Seite", sagt der Sachse heute: "Viele Dinge sind suboptimal gelaufen." 

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Zerwürfnis mit DSV

2012 kam es zum Zerwürfnis mit dem Deutschen Skiverband (DSV). "Da gab es Entscheidungen, mit denen ich hochgradig unzufrieden war", sagt Rösch.

Unter anderem flog er 2012 kurz vor den Titelkämpfen aus dem Kader für die Heim-WM in Ruhpolding, nachdem er sich zuvor mühsam wieder ins A-Team zurückgekämpft hatte. (SERVICE: Ergebnisse Biathlon-Weltcup)

Seine Karriere wollte er jedoch keinesfalls beenden und suchte einen Verband, für den er starten kann - und fand ihn in Belgien. "Die haben die besten Fritten, die beste Schokolade und das beste Bier", sagt Rösch und grinst. 

Viel Geld investiert

Sein ganzes Vermögen hat er gegeben, um weiter im Weltcup starten zu können. Bis zu 65.000 Euro pro Saison für Physiotherapeuten, Hotels oder Flüge. Zudem verlor er seinen Beamtenstatus auf Lebenszeit bei der Bundespolizei.

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Der sechste Platz in der Verfolgung von Pokljuka am Samstag war nun der vorläufige Höhepunkt seit dem Wechsel. Rösch war sprichwörtlich durch die Hölle gegangen und fühlt sich nun zurück im Biathlon-Himmel. Im Ziel war er völlig aufgelöst: "Das ist so ein geiles Gefühl." 

Training zunächst in Norwegen

Rösch hat immer einen Spruch auf den Lippen, gilt als ehrlicher und gradliniger Typ. Nach der Trennung vom DSV tat er sich zunächst mit in Norwegen ausgebooteten Kollegen zusammen, sie nannten sich "Team Feskslog" - Team Fischabfall.

990 Tage startete Rösch nicht im Weltcup, ehe das lange Prozedere mit der belgischen Staatsbürgerschaft durch war. Zu allem Überfluss riss er sich im Vorjahr die Achillessehne, fiel monatelang aus.

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Traum von Olympia

2018 will er zum zweiten Mal zu Olympia, trainiert auch deswegen mit dem stärkeren Schweizer Team. In Pyeongchang zu starten, ist der große Traum des dreimaligen WM-Bronzemedaillengewinners mit der deutschen Staffel.

"Ich höre nicht auf, daran zu glauben", sagt Rösch. Einer der immer an ihn geglaubt hatte, war sein verstorbener Ex-Trainer Klaus Siebert.

Ihm widmete Rösch unter Tränen den sechsten Platz von Pokljuka. 

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Der Mann, der die Weißrussin Darja Domratschewa zur Dreifach-Olympiasiegerin von Sotschi machte, stand auch ihm zur Seite. Rösch vergoss bittere Tränen, als er über ihn sprach.

In diesen Minuten war für jeden zu sehen, was ihm der Erfolg bedeutet: "Ich kenne niemanden, der so viel dafür aufgegeben hätte. Aber ich bereue nichts."

Seit fünf Jahren hat er sich aus finanziellen Gründen keinen Urlaub gegönnt und wohnt wieder bei seinen Eltern. "Sie sind meine großen Vorbilder", sagt Rösch, der dem Biathlon auch nach der aktiven Karriere erhalten bleiben will: "Ich werde sicher kein Bäcker oder Fleischer, das können andere besser."