Im Blickpunkt des Super Bowl LV stehen wie so oft die Quarterbacks.
Dieses Duo entscheidet Super Bowl
Alt gegen jung, Legende vs. Phänomen oder einfach Brady gegen Mahomes. Natürlich haben die beiden Schlüsselrollen bei ihren Teams inne, aber es gibt auch Faktoren, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen. (NFL: Super Bowl LV Tampa Bay Buccaneers - Kansas City Chiefs mit Tom Brady gegen Patrick Mahomes, Montag 0.30 Uhr im LIVETICKER)
Dazu gehört nicht zuletzt die Zeit, um auf ihre hochkarätigen Receiver wie Mike Evans, Chris Godwin (Buccaneers) oder Tyreek Hill (Chiefs) zu werfen - womit wir bei dem wirklich entscheidenden Duo dieses NFL-Endspiels wären.
Schaffen es Tampa Bays beste Quarterback-Jäger Jason Pierre-Paul und Shaq Barrett konstant Druck auf Patrick Mahomes auszuüben, haben die Buccaneers gute Chancen, bleibt Mahomes' Trikot sauber, wird Kansas City den zweiten Super Bowl in Folge gewinnen.
Buccaneers zeigen gegen Rodgers ihre Klasse
Dabei sind "JPP" und Barrett essentiell, denn Blitzen bringt gegen die Chiefs nichts, dann sind die Einzelkönner Hill, Travis Kelce, Sammy Watkins oder Mecole Hardman im Eins-gegen-Eins zu gut, als dass man ständig zusätzliche Verteidiger auf Mahomes-Jagd schicken könnte.
Dass die Bucs allerdings auch mit den Outside Linebackern und der Defensive Line Druck machen können, bekamen im NFC-Finale auch die Green Bay Packers zu spüren - gleich fünfmal wurde deren Star-Quarterback Aaron Rodgers von Todd Bowles' Defense gesackt. (Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Super-Bowl-Gastgeber sind Sack-Spezialisten
Während der regulären Saison kam das Duo Barrett und Pierre-Paul zusammen auf 17,5 Sacks und 24 Tackles für Raumverlust.
Ihre Gefährlichkeit schafft zudem beim Doppeln Raum für Linebacker Devin White (9 Sacks, 18 Tackles für Loss) oder Ndamukong Suh. Je mehr Druck, umso kürzer müssen die Verteidiger Kelce und Co. bewachen.
Nur drei Teams hatten während der Saison mehr Sacks als die Buccaneers, der Druck auf den Quarterback ist der Schlüssel für die guten Verteidigungszahlen der Gastgeber des Super Bowls.
Chiefs fehlen wichtige Mahomes-Bodyguards
Erschwerend kommt hinzu, dass die Chiefs am Sonntag ohne ihre beiden etatmäßigen Offensive Tackle auskommen müssen. Im Saisonverlauf fiel Mitchell Schwartz bereits weg, im AFC-Finale erwischte es auch noch Mahomes' wichtigsten Bodyguard Eric Fisher mit einem Achillessehnenriss.
So werden es JPP und Shaq am Sonntag mit Mike Remmers und dem eigentlichen Guard Andrew Wylie zu tun bekommen.
Im 20. Saisonspiel (inklusive Playoffs) werden die Chiefs mit der 16. Formation der Offensive Line auflaufen, dennoch ließen nur vier Teams weniger Sacks zu - hauptsächlich auch dank Mahomes' Talent, sich Verteidigern zu entziehen und schnelle Entscheidungen zu treffen.
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Trotz Problemen gute Zahlen der Chiefs
Für etwas Extra-Motivation sorgte JPP bei Remmers, er erklärte zuletzt, den 1,96-Meter-Hünen der Chiefs nicht zu kennen. Deren Coach Andy Reid bezeichnet Remmers als den "Rotbärtigen mit dem Messer zwischen den Zähnen".
"Für einen O-Liner wie mich ist es besonders wichtig, verschiedene Positionen zu spielen. Links, rechts, Tackle, Guard, Center. Es kommt immer wieder vor, dass der Coach die Line durcheinanderwürfeln muss", sagt Remmers.
Trotzdem könnte vor allem Pierre-Paul zum Problem für Mahomes werden. Selbst mit Fisher gelang ihm beim Duell im November immer wieder Druck auf den ehemaligen MVP.
Barrett und Pierre-Paul perfekt eingespielt
Durch seine Beweglichkeit kann er Mahomes die Räume für seine Läufe nehmen, außerdem ist es eine seiner Spezialitäten, Hände in die Passwege zu bringen, wenn er merkt, dass er einmal nicht durchkommt.
Zudem ist die Abstimmung mit Barrett perfekt. Wenn einer außen rum geht, attackiert der Partner das Innere der O-Line, so trieb Pierre-Paul im NFC-Finale Rodgers einmal direkt in Barretts Arme. (Tabellen der NFL)
Man darf gespannt sein, wie Kansas Citys herausragender Offensive Coordinator Eric Bieniemy seine Ersatzmänner unterstützt. Eine Option wären mehr Sets mit einem zweiten Tight End neben Kelce als zusätzlichem Blocker.
So oder so, die Leistung von JPP und Barrett wird den Super Bowl mit hoher Wahrscheinlichkeit entscheiden.