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NFL: Vance McDonald spricht bei SPORT1 über Colin Kaepernick

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NFL: Vance McDonald spricht bei SPORT1 über Colin Kaepernick

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Das miese Spiel mit Kaepernick

Quarterback Colin Kaepernick steht nach seinem Hymnen-Protest immer noch ohne Job in der NFL da. Ein langjähriger Teamkollege bricht bei SPORT1 eine Lanze für ihn.
Colin Kaepernick (r.) hat nach seinem Hymnen-Protest immer noch keinen Job in der NFL
Colin Kaepernick (r.) hat nach seinem Hymnen-Protest immer noch keinen Job in der NFL
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/iStock
Quarterback Colin Kaepernick steht nach seinem Hymnen-Protest immer noch ohne Job in der NFL da. Ein langjähriger Teamkollege bricht bei SPORT1 eine Lanze für ihn.

Colin Kaepernick - Quarterback und Musterprofi, ohne private Skandale, ehrenamtlich engagiert, unterstützt gemeinnützige Organisationen. Trotzdem steht der 29-Jährige nach seinem Hymnen-Protest in der vergangenen Saison und der Freistellung bei den San Francisco 49ers noch immer bei keinem anderen NFL-Team unter Vertrag.

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Im SPORT1-Interview äußert sich mit Tight End Vance McDonald nun erstmals einer seiner ehemaligen Mitspieler bei den 49ers zu Kaepernick - und hat nur lobende Worte für ihn.

"Er ist kein typischer Quarterback. Er kann Dinge, die andere Quarterbacks nicht können. Wenn er wieder in eine Situation kommt, die zu ihm passt, dann bin ich mir sicher, dass er aufblühen wird", betont McDonald.

"Er gibt alles für seine Teamkollegen"

Der Tight End spielte drei Jahre lang mit Kaepernick zusammen und würdigt dessen Verdienste für die 49ers. "Er arbeitet so hart und gibt alles für seine Teamkollegen, nicht nur während des Spiels, sondern auch während der Woche. Wir hatten ein großartiges Verhältnis zueinander und ich wünsche ihm nur das Beste."

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Wohin Kaepernicks Weg führt, ist weiter offen. Bisher war der 29-Jährige bei diversen Teams im Gespräch, unter anderem absolvierte er ein Probetraining bei den Seattle Seahawks. Trotzdem ist er weiterhin vertragslos.

Trump kritisiert Kaepernick

Sich bei der US-Hymne hinzuknien, ist in den Augen des erz-konservativen NFL-Establishments ein Affront. Auch US-Präsident Donald Trump kritisierte den 29-Jährigen, bezeichnete ihn als "unpatriotisch".

Dass Kaepernick deswegen mit Nichtachtung gestraft wird, wirkt umso absurder, betrachtet man den Umgang mit den zahlreichen Spielern, die mit ganz anderen Aktionen straffällig geworden sind.

Saints-Running-Back Adrian Peterson wurde verurteilt, weil er seinen Sohn mit einem Ast geschlagen hatte. Cowboys-Running-Back Ezekiel Elliott wurde wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet. Aktuell ist er von der NFL gesperrt, weil er seine Freundin mehrere Tage lang geschlagen haben soll.

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Der frühere Panthers-Defensive-End Greg Hardy wurde verurteilt, weil er seine Ex-Freundin auf ein Sofa voller Waffen warf und drohte, sie umzubringen.

Keiner dieser Spieler hat oder hatte irgendwelche Schwierigkeiten, einen Vertrag zu ergattern.

Ravens nehmen Abstand von Verpflichtung

Vor wenigen Wochen dachten die Baltimore Ravens laut darüber nach, Kaepernick zu verpflichten. Dabei fragten sie ihre Fans, ob ein Spieler wie er für die "Community" akzeptabel wäre.

Ausgerechnet die Ravens, die mit Ray Rice (verprügelte seine Freundin im Aufzug, durch Überwachungsvideo dokumentiert) und Ray Lewis (wegen Mordes angeklagt) zwei Skandalprofis in ihren Reihen hatten. Zu einer Vertragsunterzeichnung kam es nicht.

Auch die Liste an Quarterbacks, die aktuell in der NFL unter Vertrag stehen, ist in Anbetracht der Verfügbarkeit von Kaepernick bemerkenswert.

Mike Glennon, Brian Hoyer, Nick Foles und Matt Barkley sind nur einige davon. Keiner von ihnen hat auch nur annähernd die Qualität und Erfahrung von Colin Kaepernick.

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Polizisten demonstrieren für Kaepernick

Aktuell formiert sich mehr und mehr Protest gegen die Ausgrenzung von Kaepernick. In New York demonstrierten Polizisten vor dem New York Police Department. Viele der etwa 80 Ordnungshüter hatten ein schwarzes Shirt an, auf dem der Hashtag IMWITHKAP ("Ich bin auf Kaeps Seite") zu lesen war.

Auch in den NFL-Preseason-Spielen solidarisierten sich viele Athleten mit dem 29-Jährigen. Beim Match der Cleveland Browns gegen die New York Giants gingen gleich zwölf Spieler der Browns beim Abspielen der US-Nationalhymne demonstrativ auf die Knie. Einige stehende Teamkollegen legten ihre Hände auf die Schultern der Profis.

Viele positive Signale, aber trotzdem noch kein Umdenken.

Jacksonville Jaguars haben Interesse

Die Zeit bis zum Beginn der neuen Saison wird immer knapper. Als eine der letzten Optionen hatten sich die Jacksonville Jaguars selbst ins Gespräch gebracht.

Teambesitzer Shad Khan sagte im Interview mit 1010XL Radio auf die Frage, ob er mit einer Verpflichtung von Kaepernick einverstanden wäre: "Absolut." Die beiden aktuellen Quarterbacks Chad Henne und Blake Bortles überzeugten in der Vorbereitung wenig.

Für Kaepernick hätten die Jaguars ein letzter Ausweg sein können, da Teambesitzer Khan nicht zum klassischen Establishment gehört und weniger konservativ ist. Am Ende gingen die Jags aber doch mit Bortles und Henne in die Saison.

In Zeiten von rechtsextremistischen Ausschreitungen in Charlottesville könnten NFL-Teams mit der Verpflichtung von Kaepernick ein Zeichen setzen - doch darauf wartet man bisher vergebens.