Vor dem letzten Preseason-Spiel bei den San Diego Chargers ist Colin Kaepernick bei der Nationalhymne erneut nicht aufgestanden und hat damit den Unmut der Zuschauer in San Diego auf sich gezogen.
Duo folgt Kaepernicks Hymnenprotest
Der Quarterback der San Francisco 49ers fand bei seinem wiederholten Protest mit Teamkollege Eric Reid, der sich ebenfalls nicht erhob, allerdings einen Unterstützer. Reid kommt aus Baton Rouge, wo im Juli der dunkelhäutige Alton Sterling von zwei weißen Polizisten erschossen wurde.
Vor der Partie der Seattle Seahawks bei den Oakland Raiders wählte auch Seahawks-Cornerback Jeremy Lane diese Art des Protestes. Kaepernick hatte bereits angekündigt, dass er sein Vorhaben fortführen wolle.
Kaepernick, der auch in seiner eigenen Franchise unter Beobachtung steht, zeigte anschließend eine ordentliche Leistung. Der 28-Jährige hofft bei den 49ers auf den Job als Starter, allerdings ist nach einer enttäuschenden Saison und den Negativschlagzeilen nicht mal ein Platz im Kader sicher. San Francisco setzte sich mit 31:21 durch. Kaepernick kam auf 103 Passing Yards ohne Interception, konnte aber keinen Touchdown-Pass verzeichnen. Immer wieder waren Buhrufe von den Rängen zu hören.
Kaepernick hatte am Wochenende eine Debatte ausgelöst, als er bei seinem ersten Preseason-Spiel nicht für die US-Hymne aufgestanden war. Der Sohn eines schwarzen Vaters und einer weißen Mutter wolle keinen Stolz für die Flagge eines Landes demonstrieren, "das schwarze und farbige Menschen unterdrückt". Auch seine Socken, die Cartoon-Schweine mit Polizeihüten zeigten, sorgten am Vortag für Diskussionen.
Am Freitag und Samstag finden in der NFL die finalen Cuts statt, danach wird sich zeigen, ob Kaepernick auch weiterhin bei den 49ers für Aufsehen sorgen kann - dann vielleicht auch wieder sportlich.