Die Golden State Warriors stehen in den NBA-Finals gegen die Toronto Raptors bereits mit dem Rücken zur Wand.
Warriors hoffen auf Durant-Einsatz
In Spiel fünf der Best-of-Seven-Serie in der Nacht von Montag auf Dienstag haben die Raptors den ersten Matchball (Die NBA-Finals LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVETICKER). Die Warriors brauchen eine historische Aufholjagd mit drei Siegen in Serie, um doch noch den dritten Titel in Folge zu holen.
Für den von Verletzungspech geplagten NBA-Champion gibt es aber Grund zur Hoffnung: Kevin Durant hat nach seiner Wadenzerrung erstmals wieder mit dem Team trainiert und ist für das Duell mit der kanadischen Franchise als "fraglich" gelistet.
Warriors-Coach Steve Kerr zeigte sich vor dem fünften Duell mit Toronto optimistisch. "Er wird heute mit uns trainieren", so der 53-Jährige am Sonntag. "Und er wird zusätzlich mit ein paar unserer jüngeren Spieler arbeiten. Wir werden es demnach beurteilen."
Durant mit zwei Kühlpacks
Doch wirklich fit wirkte der zweimalige Finals-MVP nicht. Nicht nur dass Durant nach seinen Mitspielern auf dem Parkett erschien, er war auch der Erste, der wieder in der Kabine verschwand. Wenige Minuten später tauchte der 30-Jährige wieder auf - mit zwei Kühlpacks um seine rechte Wade und seine Achillessehne. Mit Assistenztrainer Mike Brown und weiteren Mitgliedern des Betreuerstabs ging es dann Richtung Teambus.
Jetzt aktuelle NBA-Fanartikel kaufen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE
Trotzdem gibt Golden State die Hoffnung nicht auf, dass der Starspieler rechtzeitig zurückkehrt. "Das Schwierigste am Athletendasein ist, wenn man verletzt ist", sagte Klay Thompson. "Besonders, wenn dein Team um eine Meisterschaft spielt. Es ist scheiße. Ich habe Mitleid mit Kevin. Ich weiß, was für ein Kämpfer er ist, und wir vermissen ihn sehr. Aber egal, ob es morgen oder Spiel 6 ist, wir müssen einfach alles in unserer Macht stehende tun, um ihm zu helfen, zurückzukommen. Wenn das bedeutet, ein Spiel zu gewinnen und Geduld zu haben, dann müssen wir das tun."
Warriors von Verletzungssorgen geplagt
Obwohl Durant seit 9. Mai ausfällt, glaubt Thompson nicht, dass es ein Problem sein würde, ihn wieder im Spiel zu integrieren: "Ich denke, es ist ziemlich einfach zu erkennen, dass wir ihn da draußen vermissen und er hat uns in den letzten zwei Jahren zu zwei Meisterschaften geführt. Es wäre also wie im Bilderbuch, wenn er zurückkommen und uns helfen könnte."
Auch Stephen Curry erwartet keine Probleme bei Durant, wieder in den Rhythmus zu finden. "Wir werden uns ziemlich reibungslos anpassen können. Er war schon in vielen Finals und hat gut gespielt. Ich bin sicher, dass er wirkungsvoll und effektiv sein wird."
Bis zu seiner Verletzung hat Durant die besten Playoffs seiner Karriere gespielt, mit im Schnitt 34,2 Punkten pro Partie und 51,3 Prozent Wurfquote in elf Einsätzen. In seinem Schatten konnte sich Curry auch die eine oder andere offensive Auszeit nehmen. Auch in der Defensive vermissen die Warriors Durant schmerzlich, denn er könnte Kawhi Leonards offensive Produktivität wohl mehr eindämmen, als es den Dubs aktuell gelingt.
Das belegen auch die Zahlen. Während in der regulären Saison vor allem die Offensive unter seiner Abwesenheit litt, stieg in den Playoffs - vor den Finals - das defensive Rating von 114,3 auf 117,1. Inzwischen dürfte der Wert sogar noch höher liegen. Bedeutet: Ohne Durant kassierte Golden State 117 Punkte auf 100 Angriffe hochgerechnet, während der Wert mit ihm bei knapp über 114 Punkten lag.
Aber Durants Verletzung ist nicht die einzige, mit der sich die Warriors herumschlagen müssen. Auch Thompson, Kevon Looney und Andre Iguodala haben mit Blessuren zu kämpfen. Thompson kehrte zwar schon im vierten Spiel nach einer Oberschenkelverletzung zurück, gab aber zu, nicht zu 100 Prozent fit zu sein. Umso wichtiger ist es für Golden State, dass der 30-jährige Durant fit wird.