Die Toronto Raptors sind in den NBA-Finals (LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVETICKER) in Führung gegangen. Gegen die Golden State Warriors setzte sich die Franchise aus Kanada im ersten Spiel der Finalserie mit 118:109 durch.
Siakam führt Raptors zum Sieg
Einen wahren Sahnetag bei den Hausherren erwischte dabei Pascal Siakam, der sein Finals-Debüt gab. Der Power Forward erzielte 32 Punkte und setzte damit seinen persönlichen Karrierehöchstwert in den Playoffs. Besonders überzeugend war die Trefferquote des Kameruners: Der 25-Jährige versenkte 14 seiner 17 Versuche aus dem Feld und zwei von drei Würfen von Downtown. Von der Freiwurflinie blieb Siakam fehlerfrei.
"Ich mache das alles für meinen Vater", erklärte ein emotionaler Siakam nach dem Spiel: "Die Leute sagen mir immer: 'Ich weiß, dass er stolz auf dich wäre.' Aber das würde ich gerne aus seinem Mund hören. Das wäre wirklich cool."
Kawhi Leonard überzeugt neben Siakam
Siakams Vater war im Oktober 2014 bei einem Autounfall ums Leben gekommen, der damals 20-Jährige konnte nicht an der Beerdigung in Kamerun teilnehmen, weil er zu jener Zeit auf ein neues US-Visum wartete.
Nicht nur deshalb sagte Siakam nach seiner Gala gegen die Warriors, er habe "eine größere Bestimmung. Ich spiele für etwas Größeres als Basketball."
Unterstützung gab es vor allem von Kawhi Leonard mit 23 Zählern, acht Rebounds und fünf Assists. Auch die Zuschauer in der Scotiabank Arena in Toronto steuerten ihren Teil zum Sieg bei und trieben ihr Team zum Sieg. "Ich denke, sie waren voll dabei - und so sollte es sein", sagte Raptors-Coach Nick Nurse. "Das ist es, was ein Heimspiel ausmacht. Unsere Fans verdienen Anerkennung, weil sie ein großer Teil davon sind."
Curry stellt Rekord auf
Bei den Warriors überzeugte einmal mehr Superstar Steph Curry als Topscorer. Der Point Guard steuerte 34 Zähler bei und stellte zudem einen neuen Rekord auf: Der 31-Jährige ist der erste Spieler in der Geschichte der NBA-Finals, der 100 Dreier erzielte.
Draymond Green steuerte bei je zehn Punkten, Rebounds und Assists ein Triple-Double bei - es war sein drittes in Folge. DeMarcus Cousins, der pünktlich zum Finalauftakt nach einem Riss im linken Quadrizeps-Muskel wieder fit wurde, kam in acht Minuten Einsatzzeit auf drei Punkte und zwei Assists.
Kevin Durant, der trotz seiner Wadenverletzung mit nach Toronto gereist war, kam nicht zum Einsatz. Ob er im zweiten Duell wieder auf dem Court steht, ist noch unklar. (SERVICE: Tabellen der NBA)
Raptors ziehen im Schlussviertel davon
In Toronto entwickelte sich von Beginn an eine spannende Partie, in der die Gastgeber leicht die Nase vorne hatten. Die Raptors konnten sich bereits im ersten Viertel einen knappen Vorsprung erspielen und diesen bis zur Pause auf zehn Zähler ausbauen. Zwar ging das dritte Viertel mit 32:29 an die Warriors, im ganzen Durchgang konnte der Rückstand aber maximal auf vier Punkte verkürzt werden.
Im Schlussviertel blieb es trotzdem spannend. Nach nicht einmal zwei Minuten verkürzte Cousins von der Freiwurflinie auf 87:90 aus Sicht der Warriors. In der Folge liefen die Raptors aber heiß und erhöhten erneut auf zehn Zähler. Dem Rückstand lief Golden State bis zum Buzzer hinterher.
"Ich denke, wir haben in der zweiten Halbzeit gute Arbeit geleistet und sind wieder ins Spiel gekommen. Unsere Jungs haben einige Dinge gut gemacht, aber sie haben zu viele Fehler gemacht, um das Spiel zu gewinnen", sagte Warriors-Coach Steve Kerr.
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Der 53-Jährige musste mit Golden State erstmals eine Niederlage im ersten Spiel einer Finalserie hinnehmen, zudem war es nach zwölf Playoff-Serien in Folge das erste Mal, dass die Warriors mit 0:1 in Rückstand gerieten. Beeindruckend: Die bisherigen vier Playoff-Serien, in denen die Warriors eine Auftaktpleite kassierten, konnten sie letztlich allesamt noch für sich entscheiden.
Bereits in der Nacht zum Montag bekommen Curry und Co. die Chance zum Ausgleich, ehe es in der Nacht auf Donnerstag erstmals vor heimischem Publikum zu Spiel 3 kommt.