Noch kurz vor Spielbeginn wischte sich Isaiah Thomas die Tränen aus dem Gesicht.
NBA-Star besteht schwerste Prüfung
Der Unfalltod seiner kleinen Schwester Chyna nahm den Point Guard der Boston Celtics schwer mit, nur einen Tag nach der Tragödie stand der Star in der NBA trotzdem wieder auf dem Parkett.
Das 102:106 zum Playoff-Start gegen die Chicago Bulls geriet schnell in den Hintergrund, stattdessen fühlte die gesamte Liga mit dem 28-Jährigen. (Die NBA-Playoffs LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM auf DAZN)
Standing Ovations von den Zuschauern
"Das ist ein sehr harter Moment für Isaiah. Natürlich wollten wir das Spiel gewinnen, aber es gibt Dinge, die sind viel wichtiger als Basketball", sagte Teamkollege Al Horford. Bostons Trainer Brad Stevens meinte: "Er und seine Familie gehen durch schwere Zeiten, das ist eine Tragödie. Er ist sehr getroffen."
Die 22-jährige Chyna Thomas kam am Samstagmorgen (Ortszeit) in ihrem Heimat-Bundesstaat Washington bei einem Autounfall ums Leben. Die Behörden bestätigten, dass nur ein Fahrzeug am Unfall beteiligt war, weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Thomas erfuhr am Nachmittag von dem Vorfall, nahm einen Tag später aber trotzdem regulär am Training und schließlich auch am ersten Spiel der ersten Playoff-Runde teil. Nach seinem ersten Korb gab es Standing Ovations.
Tränen überschatten Vorbereitung
Mehrfach weinte der Spielmacher in den Stunden vor dem Match. Nicht zu spielen, kam jedoch offenbar nicht in Frage. Mit 33 Punkten wurde Thomas Topscorer der Begegnung.
"Er war einfach großartig", lobte sein Coach. Ob Thomas in den kommenden Tagen zu seiner Familie reisen und den Celtics im weiteren Verlauf der Best-of-seven-Serie fehlen wird, ist allerdings noch unklar.
"Wenn er hier bleiben will, werden wir ihn unterstützen. Wenn er nach Hause nach Seattle will, dann kann er das tun. Es ist allein seine Entscheidung", sagte Stevens: "Ich werde ihn nicht danach fragen, das liegt ganz bei ihm."
Schröder spricht sein Beileid aus
Isaiah und Chyna Thomas standen sich sehr nahe, sie verbrachten in ihrer Jugend viel Zeit zusammen. Ob Mitspieler oder Gegner - kaum einen ließ der schmerzliche Verlust kalt. "Respekt für diesen Mann. Dein Verlust tut mir leid. Wir hatten unsere Probleme, aber was passiert ist, ist traurig", postete Nationalspieler Dennis Schröder.
Der Braunschweiger in Diensten der Atlanta Hawks hat sich in der Vergangenheit mehrfach äußerst hitzige Duelle mit Thomas geliefert, das Verhältnis der beiden gilt als angespannt. Doch nun versöhnte sich der 23-jährige Schröder mit seinem Rivalen.
"Das sind tragische Neuigkeiten, wir beten alle für ihn. Die NBA-Familie steht hinter ihm", sagte Superstar Kevin Durant von den Golden State Warriors. J.R. Smith von NBA-Champion Cleveland Cavaliers twitterte: "Mir tut das so leid. Ich kann nicht aufhören, an ihn zu denken."