Der Super Bowl mag das größte Einzelevent im amerikanischen Sport sein. Das March-Madness-Turnier (LIVE im TV auf SPORT1 US) um die Basketball-Krone versetzt die Sportfans in den USA aber über einen längeren Zeitraum in Ausnahmezustand.
Der College-Wahnsinn beginnt
Nach den First Four startet March Madness ab Donnerstag durch - das landesweite K.o.-Turnier der NCAA-Basketballer um den Titel.
Nach Abschluss der Finalturniere der 32 Conferences fieberten Millionen der Nominierung der 68 Teilnehmer durch das Selection Commitee entgegen. SPORT1 hat alle Fakten und Informationen zum Höhepunkt der College-Saison.
Ran an das Bracket
Seither diskutieren die Fans, wer wann auf wen treffen könnte. Wichtigstes Utensil dabei: Der Turnierbaum.
Der Trend, alle 67 Partien durchzutippen, ist längst auch nach Deutschland herübergeschwappt. Nur beim neugewählten US-Präsidenten stößt dies auf wenig Gegenliebe. Donald Trump lehnte das Angebot, ein Turnier-Bracket für die NCAA Championship auszufüllen, ab.
Unter seinem Vorgänger Barack Obama war dieser unter den Zuschauern beliebte Termin des TV-Senders ESPN, der den Präsidenten beim Ausfüllen seiner Playoff-Prognosen mit der Kamera begleitete, zur Tradition geworden.
Viele Promis in den USA sind dagegen große March-Madness-Fans - wie beispielsweise Schauspieler Bill Murray.
Wie funktioniert March Madness?
Neben den 32 Gewinnern der Conference-Tournaments werden weitere 36 Teilnehmer vom Selection Commitee, bestehend aus zehn Sportdirektoren unterschiedlicher Universitäten, nominiert.
In vier Vorab-Spielen werden die letzten Teams für die 1. Runde ermittelt.
Danach geht es in vier Regional-Turnieren im K.o.-System weiter - jeweils mit zwei Runden in einer Woche. Die erste steigt am Donnerstag und Freitag, die zweite am Samstag und Sonntag amerikanischer Zeit.
In der folgenden Woche kommt es nach dem gleichen Schema zu den Achtel- und Viertelfinals (23./24. bzw. 25./26. März), beim Final Four in Glendale/Arizona werden die Halbfinals am 1. April, das Finale am 3. April ausgetragen.
Wer ist Titelverteidiger?
Im Vorjahr holten die Villanova Wildcats zum zweiten Mal nach 1985 den Meistertitel.
Das Team aus Pennsylvania setzte sich in einem hochdramatischen Finale vor 74.340 Zuschauern im Football-Stadion von Houston mit 77:74 gegen die North Carolina Tar Heels durch.
Wer sind die Favoriten?
Villanova geht als an Nummer eins gesetztes Team ins Turnier. Das Selection Comitee setzte neben den Wildcats auch die Kansas Jayhawks, North Carolina Tar Heels und die Gonzaga Bulldogs in ihren Regionen an Nummer eins.
Villanova ist zum dritten Mal in der Geschichte der Top Seed - allerdings droht im Elite Eight das Kracherduell mit den Duke Blue Devils. Das Team des legendären Mike Krzyzewski hatte im regionalen ACC-Tournament den ersten Titel seit 2011 geholt und ist in der East Region der Nummer-2-Seed.
Auch in der South Region bahnt sich ein früher Kracher an. Für die an zwei gesetzten Kentucky Wildcats um die Toptalente Malik Monk und De'Aaron Fox könnte es bereits in der zweiten Runde, dem Sweet Sixteen, ein Wiedersehen mit den UCLA Bruins geben. Die Kalifornier um Point guard Lonzo Ball hatten Kentucky erst im Dezember geschockt und den Wildcats nach 42 Heimsiegen in Folge die erste Niederlage beigebracht.
Welche Deutschen sind dabei?
Aus deutscher Sicht stehen die Michigan Wolverines im Fokus: Nach dem 71:56-Triumph gegen die Wisconsin Badgers im Big-Ten-Finale reist das Team von Moritz Wagner mit dem regionalen Titel im Gepäck zum Endrundenturnier.
Für den 19-jährigen Wagner ist die Teilnahme an der auch als "Big Dance" titulierten March Madness der Lohn einer herausragenden Saison: Der ehemalige deutsche Juniorenmeister hat mit im Schnitt über zwölf Punkten pro Partie den Durchbruch an der renommierten Uni geschafft. In der ersten Runde treffen die Wolverines auf Oklahoma State.
Die Michigan State Spartans von Gavin Schilling treffen in der ersten Runde auf Miami, allerdings ist der deutsche Power Forward seit Beginn der Saison verletzt. Gleiches gilt für Hans Brase bei Princeton.
Wer sind die größten Stars?
Nach Markelle Fultz, der mit Washington nicht beim NCAA-Turnier dabei ist, ist Lonzo Ball von UCLA der wohl beste Point Guard am College. Seine Spielübersicht sucht ihresgleichen. Balls Vorteil ist dabei seine Größe von 1,98 Meter. Ein echter Floor General, der auch scoren kann.
Jayson Tatum ist der Nachfolger von Brandon Ingram bei den Duke Blue Devils auf der Drei - und vom Körper her ist er sogar weiter als der Lakers-Profi. Lediglich beim Shooting fehlt ihm noch etwas zum Level von Ingram.
Zuletzt schrieb Josh Jackson von den Kansas Jayhawks negative Schlagzeilen, nachdem er wegen Verkehrsvergehen für eine Partie suspendiert wurde. Sportlich ist seine Qualität aber unbestritten - auf beiden Seiten des Feldes ist Jackson vielseitig. Nur der Wurf ist noch verbesserungswürdig.
Lauri Markkanen von den Arizona Wildcats ist ein weißer Big Man, der auch noch ein gutes Händchen hat. Wer jetzt an Dirk Nowitzki denkt, sei gesagt, dass der Finne mit 2,13 Meter auch exakt so groß wie der NBA-Superstar ist. Markkanen besticht zudem durch seine Wendigkeit und seine Fußarbeit, allerdings ist die Defense noch ausbaufähig - eine weitere Gemeinsamkeit mit Nowitzki.
Was zeigt SPORT1 US?
SPORT1 US strahlt bis zum Finale insgesamt bis zu 30 Spiele live oder zeitversetzt mit US-amerikanischem Originalkommentar aus. SPORT1 US überträgt dabei alle drei Partien des Final Four und das Gros der Achtel- und Viertelfinals, deren Tipoff-Zeiten noch offen sind.
In der ersten Runde überträgt SPORT1 US insgesamt sieben Livespiele. Los geht es am Donnerstag, 16. März, live ab 17 Uhr mit vier Partien am Stück: Zunächst der Auftritt von Notre Dame gegen Princeton (17 Uhr), dann die Duelle zwischen West Virginia und Bucknell (19.30 Uhr), Maryland und Xavier (23.45 Uhr) sowie Florida State und Florida Gulf Coast (Fr., 2.15 Uhr).
Am Freitagabend zeigt SPORT1 US dann drei Spiele am Stück. Los geht's mit Baylor gegen New Mexiko State (17.30 Uhr), gefolgt von SMU gegen den Sieger aus USC gegen Providence (20 Uhr) und Creighton gegen Rhode Island (22 Uhr).