Der Wechsel von Timo Werner zum FC Chelsea ist endgültig unter Dach und Fach.
Fix: Werner wechselt zu Chelsea
Dies bestätigten beide Klubs am Donnerstagvormittag, der Nationalstürmer erhält bei den Blues einen "langfristigen Vertrag". Über die Wechseldetails wurde Stillschweigen vereinbart.
Wie die Bild berichtet, läuft der Kontrakt des 24-Jährigen bis 2025. Die Ablöse beträgt gemäß einer Ausstiegsklausel 53 Millionen Euro, Werner steigt mit einem Jahresverdienst von über zehn Millionen Euro zum Topverdiener bei den Londonern auf.
Damit löst Werner seinen Nationalmannschafts-Kollegen Leroy Sané als teuersten deutschen Fußballer der Geschichte ab.
"Ich freue mich, bei Chelsea zu unterschreiben. Es ist ein sehr stolzer Moment für mich, zu diesem großartigen Klub zu wechseln. Ich möchte natürlich RB Leipzig danken, dem Klub und den Fans, für vier fantastische Jahre", sagte Werner auf der Chelsea-Homepage. "Ihr werdet für immer in meinem Herzen sein. Ich freue mich auf die nächste Saison mit meinen neuen Teamkollegen, meinem neuen Trainer und natürlich den Chelsea-Fans. Zusammen haben wir eine sehr erfolgreiche Zukunft vor uns."
Ausland "schon immer" Werners Traum
Auf Leipzigs Homepage ergänzte er: "Für mich war klar, dass mein nächster Schritt ins Ausland gehen wird - das war immer schon mein Traum. Es ist also keine Entscheidung gegen RB Leipzig, sondern für meinen Traum, einmal in der Premier League - der stärksten Liga der Welt - zu spielen. Und nun bekomme ich die Chance, bei einem europäischen Top-Klub den nächsten Schritt zu gehen. Ich freue mich sehr auf dieses neue Abenteuer, die Atmosphäre und den Fußball in England."
Der 24-Jährige, den Trainer Frank Lampard in mehreren Treffen und Telefonaten von einem Wechsel überzeugt haben soll, dürfte das Gesicht der stark verjüngten Mannschaft werden.
Krösche will Werner langfristig ersetzen
Die Blues kämpfen als Vierter noch um das Ticket zur Champions League, bei RB Leipzig ist nach 93 Toren in 157 Spielen nach dieser Saison Schluss.
"Wir sind sehr glücklich, dass Timo Werner sich für Chelsea entschieden hat. Er ist ein Spieler, der in ganz Europa begehrt war und das ist keine Überraschung", sagte Chelsea-Direktorin Marina Granovskaia. "Er hat die seltene Mischung, dass er jung, spannend und trotzdem etabliert und erfolgreich ist. Wir können es nicht erwarten, Timo an Bord zu haben, aber bis dahin wünschen wir ihm und RB Leipzig alles Gute für die restliche Saison."
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Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche sagte: "Natürlich hätten wir Timo Werner sehr gern weiter bei RB Leipzig gesehen. Timo ist ein herausragender Stürmer mit einer überragenden Torquote und mit seinen Leistungen in den letzten Jahren hat er sich diese Chance erarbeitet und mehr als verdient. Einen Spieler wie Timo Werner kann man nicht sofort Eins-zu-Eins ersetzen und er wird sowohl sportlich auch als menschlich eine Lücke hinterlassen."
Und weiter: "Unsere Aufgabe ist es nun, diese Lücke nach und nach zu schließen. Wir wünschen Timo für seine neue Herausforderung alles erdenklich Gute und freuen uns, wenn wir uns vielleicht irgendwann auf der internationalen Fußball-Bühne wiedersehen werden."
Werner verzichtet auf CL-Blitzturnier
Wie beide Klubs erklärten, wird Werner das Blitzturnier in der Champions League ab Mitte August in Lissabon nicht mehr für Leipzig bestreiten. Damit bestätigten sich SPORT1-Informationen vom Dienstag, nach denen Werner direkt nach dem Saisonende (27. Juni) nach London ziehen wolle.
Der Premier-League-Klub bestätigte, dass Werner - sobald er den Medizincheck absolviert habe - im Juli zu seinen neuen Teamkollegen stoßen soll. "Das war die Entscheidung der Seite Werner. Wir müssen es so akzeptieren. Von daher war es kein großes Thema mehr zwischen den Vereinen", sagte Krösche auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Es habe zwar Gespräche mit Werner gegeben, aber der Angreifer zog den unmittelbaren Umzug nach London vor. "Er will sich mit Chelsea auf die Saison in der Premier League vorbereiten", so Krösche: "Dadurch dass er da in eine neue Umgebung kommt, möchte er sich da die Zeit nehmen."
Auch der FC Chelsea ist in der Königsklasse noch vertreten und tritt Anfang August zu seinem Achtelfinal-Rückspiel beim FC Bayern an (Hinspiel: 0:3). Dort darf Werner allerdings nicht auflaufen. Die UEFA beschloss am Mittwoch, dass nur Spieler nachnominiert werden dürfen, die bereits im Februar bei ihrem Klub unter Vertrag standen.
In London trifft Werner auf seinen ehemaligen (beim VfB Stuttgart) und künftigen Teamkollegen Antonio Rüdiger. Chelsea hat für die kommende Saison bereits Hakim Ziyech für 40 Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtet, auch an Kai Havertz von Bayer Leverkusen soll der Klub großes Interesse haben.
mit Sportinformationsdienst (sid)