Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat Konsequenzen aus der Davis-Cup-Posse gezogen und sich von Teamchef Carsten Arriens getrennt.
DTB trennt sich von Arriens
"Wir werden den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen auflösen", sagte DTB-Präsident Ulrich Klaus: "Mehr kann und möchte ich dazu nicht sagen."
Der 45-jährige Arriens hatte das Amt im November 2012 von Patrik Kühnen übernommen und besitzt einen Vertrag bis Ende 2015.
Zu einem möglichen Nachfolger als Bundestrainer und Teamchef der Davis-Cup-Mannschaft äußerte sich Klaus noch nicht.
Das Präsidium des Deutschen Tennis Bundes werde darüber erst in der kommenden Woche beraten, um in dieser Woche dem Fed-Cup-Team vor dem Auftakt gegen Australien in Stuttgart die gebührende Aufmerksamkeit zu erweisen. Deutschland trifft in der ersten Runde des Davis-Cup-Wettbewerbs vom 6. bis 8. März in Frankfurt/Main auf Frankreich.
Als Kandidaten gelten die ehemaligen Profis Alexander Waske (39) und Rainer Schüttler (38).
"Nach den Vorkommnissen von Melbourne ist das eine in sich logische Entwicklung", sagte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff.
Das Präsidium hatte gefordert, dass Arriens gegen Frankreich die bestmögliche Mannschaft aufstellt. Doch am Rande der Australian Open in Melbourne hatte Arriens ein vom DTB angesetztes Gespräch mit Deutschlands Topspieler Philipp Kohlschreiber platzen lassen.
Während der 31-jährige Kohlschreiber zum Termin erschien, blieb Arriens fern.
Arriens und Kohlschreiber hatten sich in der Vergangenheit gegenseitig der Lüge bezichtigt.
Im Viertelfinale gegen Frankreich (2:3) im April 2014 hatte Arriens den Augsburger nicht mehr nominiert und angekündigt, künftig auf Kohlschreiber verzichten zu wollen.
"Ich bin nicht dafür, von Fehlern zu reden. Aber es gab Entwicklungen, die nicht zusammengepasst haben. Es ist doch sehr ungewöhnlich gewesen, wie dieses Nicht-Gespräch abgelaufen ist", sagte Hordorff.
DTB-Präsident Ulrich Klaus hatte nach dem Vorfall in Australien zeitnahe Gespräche angekündigt - mit nun bekanntem Ergebnis.
Zuletzt war der Druck auf Arriens immer größer geworden.
"Natürlich ist es unmöglich, die Nummer eins nicht im Team zu haben. Das ist Fakt, da führt kein Weg dran vorbei. Da kann der Trainer Arriens, Becker oder Lieber Gott heißen", sagte auch Tennis-Legende Boris Becker am Rande der Australian Open.