Die Vorwürfe der britischen Insolvenzbehörde gegen Boris Becker häufen sich, der deutsche Tennis-Held beteuert aber weiter seine Unschuld.
Becker wehrt sich vor Gericht
Am Donnerstag plädierte Becker vor dem zuständigen Londoner Gericht in neun weiteren Anklagepunkten auf "nicht schuldig", schon Mitte September hatte sich der 52-Jährige zu 19 Vorwürfen unschuldig erklärt. Becker wird in dem laufenden Verfahren in Zusammenhang mit seiner Insolvenz unter anderem vorgeworfen, Vermögenswerte und Besitztümer in seinen Angaben unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben.
Becker drohen sieben Jahre Haft
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Der eigentliche Prozess soll im kommenden Jahr am 13. September beginnen und bis zu vier Wochen dauern. Dem dreimaligen Wimbledonsieger drohen bei einer Verurteilung bis zu sieben Jahre Haft.
Unter anderem wird Becker vorgeworfen, Pokale und Medaillen aus seiner Tenniskarriere, darunter die Trophäe für seinen historischen ersten Wimbledonsieg 1985, vor dem Insolvenzverwalter verborgen zu haben. Zudem soll er Immobilien und Bankguthaben verschwiegen und darüber hinaus große Geldsummen unter anderem auf Konten seiner früheren Lebensgefährtinnen Barbara und Lilly Becker überwiesen haben.
Becker bleibt auf freiem Fuß
Beckers Anwalt Jonathan Caplan sagte, sein Mandant sei "entschlossen, sich diesen Anklagen zu stellen und sie anzufechten und seinen Ruf im Zusammenhang mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen wiederherzustellen". Staatsanwältin Rebecca Chalkley sagte, dass der in London wohnhafte Becker zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Anklagepunkten konfrontiert werden könnte.
Bis zum Prozess im kommenden Jahr bleibt Becker auf freiem Fuß, muss sich aber vor Auslandsreisen weiterhin bei der Insolvenzbehörde melden und seinen Reisepass bei Anwälten hinterlegen. Wegen unvollständiger Angaben waren schon im vergangenen Jahr die Insolvenzauflagen gegen Becker um zwölf Jahre verlängert worden.