Starke Worte von Patrik Kühnen.
Kühnen schießt gegen Djokovic
Der ehemalige Kapitän des deutschen Davis-Cup-Teams hat sich in den SPORT1 News (täglich ab 19.30 Uhr auf SPORT1) zu den Corona-Vorfällen bei der von Novak Djokovic mitorganisierten Adria Tour 2020 geäußert und dabei nicht mit Kritik an der Nummer eins der Welt gespart.
Nach Meinung des 54-Jährigen hat der Serbe alle Bemühungen im Kampf gegen Corona "mit Füßen getreten".
Bereits vor Bekanntwerden der Corona-Erkrankungen von Djokovic selbst und anderen Teilnehmern der Turnierserie habe er sich über die Bilder gewundert, erklärte Kühnen. "Solche Bilder, wie wir sie dort gesehen haben, sind absolut verstörend und passen überhaupt nicht in diese Zeit."
Zudem habe Djokovic damit alle bisherigen Anstrengungen der Tennis-Welt untergraben. "Die ATP und WTA bemühen sich intensiv, mit Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zurückzukehren. Das Konzept mit Maskenpflicht und Abstandsregeln wurde über Wochen erstellt", erklärte Kühnen die Anstrengungen der letzten Wochen hinter den Kulissen, die nun dank Djokovic zunichte gemacht seien: "Diese Bilder von der Adria Tour konterkarieren die komplette Tennis-Szene."
Fehlende Solidarität und ein Bärendienst
Vor allem die Sorglosigkeit, mit der der Serbe an die Turnierserie herangegangen sei, stieß Kühnen sauer auf. "Wenn man so ein Event auf die Beine stellt, muss man um die Situation wissen. Da ist Djokovic seiner Verantwortung überhaupt nicht gerecht geworden."
Zudem spricht Kühnen dem 33-Jährigen, der auch als Spielerpräsident fungiert, Solidarität gegenüber den anderen Spielern ab: "Man muss auch die Spieler sehen, die nicht so weit vorne stehen. Für die geht es um Geld und Punkte. Die haben wochenlang nicht gespielt. Da wird das bei der Adria Tour mit Füßen getreten."
Schlussendlich kommt Kühnen zu einem eindeutigen Fazit: "Djokovic hat hier dem Tennis einen Bärendienst erwiesen."