Einzigartig, hochspannend und von immenser Bedeutung:
Rekord bei Galoppspektakel?
Das 151. Deutsche Derby am Wochenende (So., ab 15 Uhr LIVE im TV und STREAM) auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn ist das Mega-Ereignis im deutschen Galopprennsport.
"Ein Pferd kann in seinem Leben in vielen Rennen laufen, allerdings nur einmal im Deutschen Derby, denn das richtet sich alleine an dreijährige Pferde. Gesucht wird das beste Pferd über die Distanz von 2.400 Metern und jeder Besitzer, Züchter, Trainer und Jockey hofft einmal dieses Rennen gewinnen zu können", schildert SPORT1-Kommentator Sascha Multerer die Besonderheit dieses Wettbewerbs.
Multerer ergänzt: "Als Sieger geht man in die Geschichte ein, macht sich einen Namen der auch viele Jahre später noch in aller Munde ist." Auch finanziell lohnt sich ein Sieg beim prestigeträchtigsten deutschen Galopprennnen.
Derby-Sieger winkt sechsstellige Summe
"Das deutsche Derby ist ein Gruppe I-Rennen, also ein Rennen der höchsten Kategorie, sozusagen die Champions League des Galopprennsports. Insgesamt werden 650.000 Euro Rennpreise ausgeschüttet, davon alleine 390.000 Euro für den Sieger", erzählt Multerer.
Seit 1869 wird das Derby in Hamburg bereits ausgetragen, es hat zwei Weltkriege überdauert und fand nur fünfmal auf einer anderen Rennbahn statt (1919 in Berlin-Grunewald, 1943 und 1944 in Berlin-Hoppegarten, 1946 in München-Riem und 1947 in Köln). Gleichzeitig ist das Derby auch das Wettrennen des Jahres, denn hier wird so viel gewettet wie in keiner anderen Prüfung.
Der Favorit für das Deutsche Derby steht schon lange fest: "Wonderful Moon".
Multerer sieht zwei Top-Favoriten
"Zuletzt siegte er am 14.06. in Köln in der klassischen Derby-Vorprüfung, sozusagen der Generalprobe für das Derby im Union-Rennen in Köln. Trainiert wird Wonderful Moon in Köln von Henk Grewe, der als Trainer noch kein Derby gewinnen konnte. Jockey von Wonderful Moon wird Andrasch Starke sein, der als Mr. Derby gilt und seit 1998 insgesamt sieben Mal zum Derby-Sieg ritt, sagt Multerer.
Mit seinem achten Titel als Jockey beim Deutschen Derby würde er mit Rekordhalter Gerhard Streit gleichziehen.
Aber er sieht noch einen zweiten Favoriten: "Dicaprio. Dieser wird ebenfalls in Köln von Henk Grewe trainiert. Dicaprio siegte bei seinem letzten Start in München überlegen gegen einige der Konkurrenten in Hamburg. Im Sattel sitzt der Franzose Clement Lecoeuvre, der ihn auch schon in München geritten hat."
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Zwei Gäste aus dem Ausland fordern die deutschen Pferde heraus. "Frohsim" (Adrie de Vries), der in deutschem Besitz steht (Ecurie Normandie Pur Sang) und von Christophe Ferland in Frankreich trainiert wird, gefiel als Zweiter in einem Listenrennen in seiner Heimat Frankreich.
In "Swoop" (Ronan Thomas) gehört dem Gestüt Schlenderhan, das so oft wie kein anderer Besitzer das Derby gewann (18 mal), und für den französischen Trainer Francis Henri Graffard Dritter im Prix Greffulhe war.
Besondere Bedingungen wegen Corona
Insgesamt 19 Pferde wollen ihre Chance auf einen Sieg für die Ewigkeit am Sonntag in Hamburg nutzen. In Zeiten der Corona-Pandemie wird das Deutsche Derby unter besonderen Bedingungen stattfinden.
"Es ist das erste Derby der Geschichte, das ohne Publikum ausgetragen wird, was es natürlich zu etwas besonderem macht, denn normalerweise finden mehr als 15.000 Menschen auf die Rennbahn in Hamburg-Horn. Das Derbymeeting über drei Tage wird dabei unter besonderen Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften durchgeführt", sagt Multerer.
Dotierung bleibt gleich
Im Gegensatz zu anderen Rennen habe sich die Dotierung aber nicht geändert, "da es in erster Linie aus den Einsatzgeldern der Pferde finanziert wird".
Jene Pferde sind es auch, die einen Großteil der Faszination des Galoppsports ausmachen. Multerer erklärt die Besonderheit des Galoppsports so: "Die Zusammenwirken zwischen Mensch und Tier. Die Rasanz und Dramatik der Rennen, Entscheidungen die im Bruchteil einer Sekunde fallen. Die Schönheit der Pferde. Kopf-an-Kopf-Duelle bis zur Linie. Adrenalin und Emotionen im Einlauf, wenn die Entscheidung eines Rennens naht und bis kurz vor der Linie nicht klar ist, wer den Sieg davonträgt und wer die Niederlage einstecken muss."
Auch in Hamburg wird das der Fall sein - unter ganz besonderen Umständen.