Jetzt kommen immer mehr Details ans Licht - und es gibt auch ein erstes Statement der Hauptperson: (NEWS: Alles zum Radsport)
Wen der "Omi-Opi"-Fan grüßen wollte
Die Mitte der Woche festgenommene Zuschauerin, die zum Auftakt der Tour de France in der Bretagne einen Massensturz verursacht hatte, hat nun erstmals eine Aussage für die Öffentlichkeit abgegeben. (Alle wichtigen Begriffe der Tour de France)
Die Frau in dem auffällig knallgelben Regenmantel, die erst vier Tage nach dem Vorfall den Ermittlern ins Netz gegangen war, und eine 30-jährige Französin ist, bezeichnete ihr Handeln gegenüber der Polizei als "Dummheit".
"Sie war beschämt von dem, was sie tat“, wird Nicolas Duvinage, Kommandeur der Gendarmerie des Departements Finistère, in mehreren Medien zitiert.
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Die Crash-Verursacherin war am Samstag rund 45 Kilometer vor dem Ziel der ersten Tour-Etappe in Landerneau mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten. (Alle Etappen der Tour de France 2021).
"Allez Omi"-Opi: Fan sorgt für Massen-Crash
In den Händen hatte sie ein Schild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" gehalten und es lachend in die Motorrad-Kamera gehalten. Der deutsche Profi Tony Martin an der Spitze des Peloton prallte aus voller Fahrt in das Plakat, was einen Massensturz auslöste.
Mindestens 30 Fahrer kamen zu Fall, ein Dutzend zog sich Verletzungen zu. (BERICHT: Scharfe Kritik nach Tour-Stürzen)
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Wie nun bekannt wurde, war die Frau bei dem Unfall selbst am Ellenbogen verletzt worden.
Nach ihrer Identifizierung und Festnahme war die nicht weit vom Unfallort entfernt wohnende Frau zwei Tage in Haft geblieben, hieß es weiter. Sie habe sich weiteren Angaben zufolge selbst gestellt angesichts des medialen Drucks und wolle sich erst nach mehreren Tagen der Tragweite ihrer Tat bewusst geworden sein. Mittlerweile ist sie wieder aus der Haft entlassen worden.
Darum stand "Omi-Opi" auf dem Plakat
"Sie wollte eine liebevolle Botschaft an ihre Großeltern senden, die bedingungslose und eifrige Zuschauer der Tour de France sind", erklärte Staatsanwalt Camille Miansoni aus Brest während einer Pressekonferenz.
Was die Wortwahl "Omi" und Opi" auf ihrem Plakat erklärt: Die Großmutter der Frau, die erst am Freitagvormittag auf freien Fuß gesetzt wurde, stammt aus Deutschland.
Auch wenn die Tour-Organisatoren ihre Anzeige inzwischen zurückzogen haben - rechtlich stehen der Täterin nach wie vor Konsequenzen ins Haus: Die Frau muss am 14. Oktober vor Gericht erscheinen, wo ihr eine Anklage wegen fahrlässiger Verletzung von Radrennfahrern und die Missachtung der Sicherheitsvorschriften droht.
"Die Rücknahme der Anzeige der Organisatoren bedeutet nicht die Einstellung der Strafverfolgung", erklärte Staatsanwalt Miansoni. Die vom Weltverband UCI anerkannte Schweizer Fahrer-Organisation Cyclistes Professionnels Associés (CPA) erwägt ebenso eine Anzeige wie der spanische Fahrer Marc Soler, der nach dem Sturz aufgeben musste.
Wie die "L‘Équipe" am Freitag berichtete, wird die Verhandlung am 14. Oktober stattfinden.