Der deutsche Sprintstar Marcel Kittel hat enttäuscht auf die öffentliche Kritik seines Katusha-Sportdirektors Dimitri Konyschew reagiert und sieht das Vertrauensverhältnis beschädigt.
Kittel nach Kritik enttäuscht
"Die Überraschung sitzt schon noch ein bisschen in den Knochen. Wir haben das probiert aufzulösen, aber es ist schwer, da einen Schwamm darüber zu machen und zu sagen, es ist alles cool", sagte Kittel am Sonntagmittag vor dem Start der neunten Etappe der Tour de France in Arras.
Konyschew hatte Kittel am Samstag in einem Zeitungs-Interview als "Egoisten" bezeichnet, der "nur an sich selbst interessiert" sei. "Das ist einfach etwas, was wir nicht brauchen. Das ist auch nicht die feine Art, um Dinge zu klären", sagte Kittel: "In der Tour muss man einfach geistig und körperlich voll da sein, es muss alles zusammenpassen. Da kann sich jeder eine Meinung machen, wie das jetzt in mir in diesem Augenblick aussieht."
Auf die Frage, ob für ihn noch eine Basis für eine Zusammenarbeit mit Katusha und Konyschew bestehe, meinte Kittel: "Jetzt über Gott und die Welt nachzudenken und darüber, wie man grundsätzlich weitermacht, das ist eigentlich überhaupt nicht nötig. Die Zusammenarbeit hat es aber sicherlich nicht erleichtert."
Konyschew hatte über Kittel in betreffendem Interview in der L'Equipe geäußert: "Wir bezahlen ihm eine Menge, aber er ist nur an sich selbst interessiert. Vor dem Mannschaftszeitfahren in Cholet hat er während der Teambesprechung mit seinem Handy herumgespielt. Das hat mir zu verstehen gegeben, dass ich ihn nicht interessiere."
Kittel, der nach seinen fünf Tour-Etappensiegen des Vorjahres von Quick-Step zu Katusha gewechselt ist und bei der in der Schweiz lizenzierten Mannschaft russischen Ursprungs zu den Großverdienern zählt, blieb in der ersten Tour-Woche ohne Etappensieg, am Samstag belegte er im Sprint nur Platz 15.