Seinen Triumph feierte der ehemalige Skispringer Primoz Roglic stilecht mit einem Telemark auf dem Siegerpodest.
Ex-Skispringer siegt in den Alpen
"Unglaublich, es ist total verrückt, diese Etappe zu gewinnen", sagte der 27-Jährige nach seinem sensationellen Sieg auf der ersten Alpen-Etappe der 104. Tour de France.
Der Slowene, der 2007 als Skispringer Junioren-Weltmeister wurde, hatte den mythischen Galibier als Erster überquert und ließ sich seinen größten Karriere-Erfolg als Radrennfahrer nicht mehr nehmen.
Froome wehrt alle Angriffe ab
Der Gesamtführende Christopher Froome wehrte beim Ritt über den Col de Galibier, mit 2642 m das Dach der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt, alle Angriffe aufs Gelbe Trikot ab.
Froome, der 1:13 Minuten nach Roglic ins Ziel kam, sicherte sich als Etappendritter hinter dem Kolumbianer Rigoberto Uran vier Sekunden Zeitgutschrift. Damit führt er nun mit 27 Sekunden vor Uran und dem zeitgleichen Franzosen Romain Bardet, der vor den Augen von Staatschef Emmanuel Macron diesmal keine großen Akzente setzen konnte. (Die Wertungen der Tour de France)
Stattdessen plauderte Froome anschließend angeregt mit Frankreichs Präsident. "Eine große Ehre, dass er mir gratuliert hat. Es ist gut für die Tour, dass er hier ist", sagte Froome: "Dass ich die Angriffe parieren konnte, liegt daran, dass ich jetzt bessere Beine habe als in den Pyrenäen. Das ist gut für morgen, das wird die letzte schwere Etappe."
Froomes bislang härtester Verfolger Fabio Aru war der Verlierer des Tages. Der Astana-Kapitän handelte sich 31 Sekunden Rückstand auf den Sky-Boss ein, fiel in der Gesamtwertung auf Platz vier (+0:53 Sekunden) zurück.
Kittel gibt nach Sturz auf
Der fünfmalige Etappensieger Marcel Kittel (Quick-Step), Träger des Grünen Trikots, gab nach einem Sturz auf.
In einer packenden Etappe hatten die im Gesamtklassement doch recht weit zurückliegenden Bergspezialisten Alberto Contador und Nairo Quintana frühzeitig den Schlagabtausch eröffnet, der spanischen Altstar Contador hielt sich bis kurz vor der Passhöhe des Galibier an der Spitze des Rennens - dann wurde er von Roglic und auch von der Gruppe um Froome gestellt.
Der britische Titelverteidiger steht nun vor dem wohl entscheidenden Tag im Kampf um Gelb. Sollte Froome auch am Donnerstag die zweite und letzte Alpenetappe mit der Bergankunft auf dem 2360 m hohen Izoard im Leader-Trikot überstehen, ist ihm der vierte Tour-Sieg wohl nicht mehr zu nehmen.