Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) ist von der Corona-Pandemie in ihrer Arbeit erwartungsgemäß beeinträchtigt worden. Im Jahr 2020 führte die NADA 9572 Trainings- und Wettkampfkontrollen durch (2019: 12.910). Der wesentliche Unterschied zum vorherigen Jahr resultierte aus einem Minus von gut 3000 Wettkampfkontrollen.
Wegen Wettkampfabsagen: NADA verzeichnete 2020 ein Minus von 3000 Dopingkontrollen
"Aufgrund der vielen Wettkampfabsagen konnten in diesem Bereich die Kontrollen nicht im gewohnten Maß durchgeführt werden", sagte die Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann bei der Vorstellung des Jahresberichts 2020 am Dienstag in Bonn. Als Auswirkung von COVID-19 musste die NADA im Frühjahr 2020 die Durchführung klassischer Dopingkontrollen zudem für knapp zwei Monate aussetzen.
Die Kontrollen seien aber "trotz Lockdown auf hohem Niveau weitergelaufen", beteuerte Gotzmann. Die NADA habe verstärkt an "innovativen Lösungen gearbeitet, um die sauberen Sportler*innen insbesondere während der ersten COVID-19-Welle und der Aussetzung von klassischen Dopingkontrollen zu unterstützen". Eine wesentliche Neuerung sei der Trockenblut-Dopingtest, der von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) unter anderem eingesetzt wird.
Was die internationale Chancengleichheit in Tokio angeht, sprach Gotzmann zumindest für Europa und "in den Regionen, wo die Pandemie nicht den Strich durch die Rechnung gemacht hat", von einem "relativ normalen Ablauf".
Die NADA registrierte im vergangenen Kalenderjahr 35 mögliche Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen (2019: 82). Zudem gab es sechs Sanktionen, 289 Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse wurden registriert. Das Gesamtbudget des operativen Geschäfts 2020 belief sich auf zehn Millionen Euro, davon stammten 6,9 Millionen Euro aus Bundesmitteln.