Corona hat auch die Sportsoldat*innen in ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio getroffen. Die Pandemie habe teils deutliche Spuren hinterlassen, erklärte Andreas Hahn, der Leiter des Dezernats Sport im Streitkräfteamt, im Gespräch mit dem SID: "Es gab Fälle, in denen die Sportlerinnen und Sportler ihren Traum von den Olympischen Spielen leider begraben mussten."
Bundeswehr will starker Partner des Leistungssports bleiben
Die Bundeswehr wolle dennoch "zeigen, dass wir weiterhin ein starker Partner des Leistungssports sind", so Hahn weiter. Die einzigen belastbaren Grundlagen, um die Effizienz der Förderung zu bewerten, seien der Anteil der Sportsoldatinnen und Sportsoldaten an den deutschen Olympiamannschaften und deren Beteiligung an der Medaillenausbeute, erklärte Hahn: "Darauf werden wir auch in Tokio wieder schauen." Aufgrund der Corona-Situation werde die Bundeswehr aber die Leistungen ihrer Olympiastarter*innen "relativieren".
Durch die Verschiebung der Sommerspiele von 2020 auf den kommenden Sommer hätten sich auch für die Bundeswehr Probleme aufgetan. Laut Hahn wollten 50 ältere Athlet*innen eigentlich nach Olympia im vergangenen Jahr ihre sportliche Laufbahn beenden und ins zivile Berufsleben wechseln.
Man habe darauf schnell reagiert und die Zahl der Förderplätze von 744 auf 850 erhöht: "Wir konnten also sowohl mit allen Athlet*innen, die nach Tokio 2020 ihre sportliche Karriere beenden wollten, um ein Jahr verlängern, als auch die, die in den Startlöchern standen, in die Förderung aufnehmen."
Im Lockdown im vergangenen Jahr habe dies den Berufssportlern auch dazu verholfen, weiter zu trainieren und Wettkämpfe zu bestreiten. "Zudem haben wir für alle verpflichtenden Testungen im Inland die Kostenübernahme zugesagt", erklärte Hahn. Die gesamte Organisation der Bundeswehr habe sinnvoll dazu beigetragen, "das Umfeld der Sportlerinnen und Sportler zu sichern. Dazu gehören medizinische Versorgung, Tests und das Training."
Hahn rechnet damit, dass der Großteil der Olympiastarter der Bundeswehr geimpft nach Japan reisen wird. Die Voraussetzungen jedenfalls seien geschaffen worden. "Alle in Betracht kommenden Athletinnen und Athleten können die Impfzentren der Bundeswehr nutzen, sie können sich aber auch an den Olympiastützpunkten impfen lassen, zivile Impfzentren aufsuchen oder zu Hausärzten gehen", sagte Hahn, "zudem können auch mobile Impfteams zu den Sportfördergruppen geschickt werden."